Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat am Sonntag die Sendung «Ken FM» auf Radio Fritz von Ken Jebsen abgesetzt und stattdessen vier Stunden lang Musik ausgestrahlt. Grund für die Absetzung: Der Moderator soll sich antisemitisch geäussert und den Holocaust verleugnet haben. Angestossen wurde die Massnahme durch die Veröffentlichung einer Mail von der «Achse des Guten», einem Blog, dessen Autorenteam unter anderem Henryk M. Broder angehört.
«Angesichts der neuen Vorwürfe war es unausweichlich, die Sendung «Ken FM» auszusetzen», teilte RBB mit. «Es ging darum, den RBB, sein Radioprogramm Fritz und auch den Moderator Ken Jebsen vor Schaden zu bewahren und eine Eskalation zu vermeiden.» Die Programmverantwortlichen hätten nun Gespräche mit Jebsen aufgenommen.
Ken Jebsen selbst bestreitet die Vorwürfe in einem Youtube-Video, in dem er Broder zudem dazu einlädt, mit ihm über Rassismus und Antisemitismus zu disktuieren. «Seit 545 Sendungen wird bei `KenFM` für Menschlichkeit und Gleichberechtigung geworben», so der Moderator, der 2007 den Civis-Medienpreis erhielt. Dieser wird für die besten Hörfunk- und Fernsehbeiträge zum Thema Integration und kulturelle Vielfalt in Europa verliehen.