Der Medienmogul Rupert Murdoch bleibt Chef des Medienkonzerns News Corp. und schlug damit eine Revolte einiger Aktionäre nieder. Laut der Nachrichtenagentur dpa wollten ihm einige Aktionäre an der Hauptversammlung aufgrund des Abhörskandals bei der inzwischen eingestellten britischen Zeitung «News of the World» an den Kragen.
«Wir gestehen unsere Fehler ein und müssen uns ihnen stellen», sagte Murdoch gemäss der Agenturmeldung vor den Aktionären. Er versicherte, dass alles getan werde, um «die Dinge gerade zu rücken». Von persönlichen Konsequenzen wollte er jedoch nichts wissen.
Ein paar Aktionäre hatten eine Umgestaltung im Verwaltungsrat gefordert. Sie kritisierten vor allem die grosse Macht Murdochs, der Firmenchef und gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsrats ist.
Am Abend stand jedoch fest, dass Murdoch und die anderen Mitglieder des Verwaltungsrats in ihren Ämtern bleiben. Turnusgemäss hatten die Aktionäre über die Zusammensetzung des Gremiums abgestimmt. Das vorläufige Ergebnis verkündete die News Corp. am Ende der Hauptversammlung. Murdochs Söhne James und Lachlan bleiben weiter ebenfalls an der Konzernspitze.
Eine Überraschung ist der Wahlausgang zugunsten von Murdoch jedoch nicht: Der Medienmogul überwacht bis heute etwa 40 Prozent der Stimmrechte und kann zudem auf die Unterstützung des saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal zählen, der weitere sieben Prozent hält.
Einige Stunden vor der Hauptversammlung gab News International, die Europatochter der News Corp., bekannt, dass die Familie eines ermordeten Mädchens im Abhörskandal eine Entschädigung in Millionenhöhe erhält. Wie der Konzern mitteilte, zahlt er 2,3 Millionen Euro an die Familie von Milly Dowler. Zudem werde News International eine weitere Million Pfund an wohltätige Organisationen spenden.