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Donnerstag
19.04.2012

Der Umsatz von Ringiers Drucksparte ist im Geschäftsjahr 2011 eingebrochen. Dies aufgrund sinkender Auftragsvolumen und zusätzlicher Belastung durch den starken Franken, wie die Verantwortlichen am Mittwoch vor den Medien sagten. So ging der Anteil des Printgeschäfts am Gesamtumsatz gegenüber 2010 um zwei Prozentpunkte auf 21 Prozent zurück. Die Umgestaltung des Geschäftsbereichs wird weiter vorangetrieben.

Trotz einer im Jahresdurchschnitt beinahe 100-prozentigen Auslastung sei die Marktsituation für Swissprinters 2011 schwierig gewesen. Belastet worden sei die Ertragslage der Druckereibetriebe durch zunehmende Volumenrückgänge und geringe Gewinnmargen. Eine Situation, die durch den Verlust von ausländischen Aufträgen zusätzlich erschwert worden sei, erklärte Ringier den Umsatzeinbruch im Printgeschäft.

Nachdem Ringier im Oktober bereits die Schliessung des Swissprinters-Betriebs in St. Gallen per Ende Juni 2012 bekannt gegeben hatte, verkaufte das Unternehmen nun auch die Bogenoffsetaktivitäten in Schlieren. Swissprinters wolle sich künftig auf die industrielle Produktion konzentrieren, wozu bereits 2010 in eine neue 72-Seiten-Anlage investiert worden sei. «Dies führte zu dem Entscheid, den für kleinere Auflagen relevanten Bogenoffsetdruck in der Deutschschweiz nicht mehr direkt anzubieten», hiess es am Mittwoch.

Angepasst worden an die Anforderungen im Bereich der grossen Volumina seien darüber hinaus auch die Leistungen im Direktmarketing. Erfolgreich weiterentwickelt habe sich dagegen die Ringier Print Adligenswil. Durch neue Einzelaufträge und ein rigoroses Kostenmanagement sei es dem Druckunternehmen gelungen, den Umsatz auf Vorjahresniveau zu halten.

Als «puren Zynismus» gegenüber den entlassenen Mitarbeitenden von Swissprinters in St. Gallen bezeichnete Syndicom die Begründung von Ringier, die Schliessung der Druckerei gehöre zu einer «Geschäftsstrategie der zukunftsgerichteten Veränderung». Wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte, hält sie die Schliessung der St. Galler Druckerei und den Verkauf der Aufträge im Bogenoffset für «unnötig und voreilig». Die Weiterführung der Betriebe wäre aufgrund der Konzernergebnisse möglich gewesen. Syndicom schrieb, «dass Entlassungen zum Aufpeppen künftiger Geschäftszahlen keine zufriedenstellende Strategie sein können», und verlangte von Ringier ein klares Bekenntnis zum Schweizer Druckmarkt.