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Mittwoch
25.05.2011

An der Feier zur Verleihung des 31. Zürcher Journalistenpreises, die in diesem Jahr wieder im Winterthurer Casinotheater stattfand, nahmen zahlreiche prominente Gäste aus Wirtschaft, Medien und Politik teil. Vor der Würdigung der ausgezeichneten Arbeiten und des Gesamtwerks durch die Jury referierte Urs Rohner, seit Ende April Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse. Den satirischen Schlusspunkt des Anlasses setzte der Kabarettist Lorenz Keiser. Zweimal erntete während der Feier aber ein Duo Applaus: Dagmar Appelt und Katharina Baumann vom «Landboten» triumphierten in der Kategorie Zeitung, Otto Hostettler und Dominique Strebel vom «Beobachter» in der Kategorie Zeitschrift.

Die beiden Preisträgerinnen Dagmar Appelt und Katharina Baumann, an die die Auszeichnung in der Kategorie Zeitungen ging, seien der Jury mit «aufwendigen Serien, die in bis zu zehn Teilen erschienen sind», aufgefallen. «Beide arbeiten für den `Landboten`, eine vergleichsweise kleine Regionalzeitung, die den Mut hat und die Ressourcen bereitstellt, solche fundierten Artikelreihen möglich zu machen», hielt Jurymitglied Andrea Masüger in seiner Würdigung fest. Dagmar Appelt zeichnete in Beiträgen, die vom 13. April bis 24. Dezember 2010 erschienen sind, den Weg des Stiers Leo in die Freiheit nach. Katharina Baumann beleuchtete in mehreren, vom 28. August bis 18. September 2010 erschienenen Artikeln, das Thema Armut in Winterthur.

«Den `Beobachter`-Autoren Dominique Strebel und Otto Hostettler, ausgezeichnet mit dem Preis in der Kategorie Zeitschriften, ist das gelungen, worauf Journalismus im besten Falle abzielt», sagte Jurymitglied Susanne Mühlemann. Der am 3. September 2010 publizierte Artikel über Heim- und Verdingkinder, Jugendliche aus ungeordneten oder schwierigen Familienverhältnissen, die von Behörden für unbestimmte Zeit ins Gefängnis oder in geschlossene Anstalten gesteckt wurden, gehe unter die Haut. «Strebel und Hostettler haben mitgeholfen, einen Missstand aufzudecken und Wiedergutmachung einzufordern», würdigte Mühlemann. Der Artikel habe zudem Wirkung gezeigt, in dem er zu einer offiziellen Entschuldigung durch die Behörden führte und in einen politischen Prozess mündete.

Die ausgezeichneten Artikel sämtlicher Preisträger sind unter www.zh-journalistenpreis.ch/pdf/2011/ZJP_11.pdf abrufbar.