Content:

Freitag
09.10.2009

Die Schweizer Abteilung des Lausanner Verlags Edipresse («Le Matin», «24 Heures», «Tribune de Genève» usw.) ist stark unter Druck: «Zur Sicherung ihrer Zukunft sieht sich Edipresse Schweiz gezwungen, ein Kostensenkungsprogramm durchzuführen, das auch den Abbau von rund hundert Stellen vorsieht», heisst es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. Bei insgesamt 1124 Stellen sind nahezu 10 Prozent des Personals betroffen.

Der Abbau sei «in den verschiedenen Sektoren des Unternehmens» umzusetzen. Es seien 30 Redaktionsstellen, 50 Jobs in der Druckerei in Bussigny VD und 20 weitere Arbeitsplätze betroffen. Für die betroffenen Personen seien Begleitmassnahmen und ein Sozialplan vorgesehen. Zudem spricht Edipresse von der Schaffung eines Unterstützungsfonds für Härtefälle, der vom Unternehmen geäufnet wird und dessen Anwendungsbedingungen im Einvernehmen mit den Sozialpartnern festzulegen seien.

«Ende September betrug die Einbusse bei den Werbeeinnahmen im Vergleich zu 2008 rund 25 Prozent, und für das Jahresende zeichnet sich keine Besserung ab», sagt Serge Reymond, Generaldirektor von Edipresse Schweiz. «Das Unternehmen kommt also nicht umhin, die Kosten weiter zu senken, und ein Stellenabbau ist deshalb unvermeidlich.»

Bereits vor drei Wochen hatte eine Bemerkung der Wettbewerbskommission (Weko) aufhorchen lassen. In ihrem Entscheid zum Einstieg der Zürcher Tamedia bei Edipresse Schweiz schrieb die Weko: «Angesichts der besonderen Verhältnisse auf dem Pendlerzeitungsmarkt in der Westschweiz und der hohen Verluste, welche die Pendlerzeitungen verursacht haben, sind die Anforderungen an den Nachweis für das Vorliegen einer Sanierungsfusion erfüllt.»