Content:

Freitag
25.06.2010

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat am Donnerstag den Gehaltstarifvertrag, über den die Höhe der Vergütungen bestimmt werden, auf Ende Juli 2010 gekündigt. «Das Verhältnis zwischen den permanent wachsenden Anforderungen an jeden einzelnen Zeitungsjournalisten und dem Realeinkommen muss in einem vernünftigen Mass stehen», sagte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring. Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) schloss sich der Kündigung an.

Die Reaktion der Zeitungsverleger liess nicht lange auf sich warten. Drei Stunden nach der Kündigung des DJV antwortete der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit Auflösung des Manteltarifvertrags auf Ende Jahr. «Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedarf es einer sinnvollen Korrektur der Unternehmensbelastungen», sagte BDZV-Verhandlungsführer Werner Hundhausen. Der Manteltarifvertrag regelt die allgemeinen Bedingungen wie Einstellungs- und Kündigungsbedingungen, Dauer des Urlaubs oder Arbeitszeitregelungen.

«Für die kommende Tarifrunde gehen die Zeitungsverleger wieder aufs Ganze», meinte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. «Die Arbeitsbedingungen wurden in den letzten Jahren bis an die Grenze der Erträglichkeit verschärft und nun werden die Redakteurinnen und Redakteure auch noch von den Verlegern mit Kürzungen der Tarifleistungen unter Druck gesetzt werden. In einer schwierigen Branchensituation brechen die Verleger mutwillig einen Konflikt vom Zaun.»

DJU, DJV und BDZV forderten sich in der Folge gegenseitig auf, schnell mit den Neuverhandlungen zu beginnen.