Der deutsche Medienkonzern Axel Springer ist stark am Kauf von Teilen der deutschen WAZ-Mediengruppe interessiert, wie am Freitag bekannt wurde. Filetstück und Namensgeberin der Mediengruppe ist die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» (WAZ), Axel Springer ist jedoch vor allem an den WAZ-Beteiligungen in Österreich, namentlich bei den Zeitungen «Krone» und «Kurier», interessiert. Der Springer-Verlag schloss jedoch auch eine Übername des gesamten Konzerns, der Anteile in neun europäischen Ländern hält, nicht aus. Dessen Wert liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro.
Der operative Teil der WAZ äusserte sich bislang nicht zu den Anwerbeversuchen des übermächtigen Konkurrenten. Deutlich Position bezogen hat allerdings die Miteigentümerin Petra Grotkamp, welche das Angebot nachdrücklich zurückweist. «Frau Petra Grotkamp weist darauf hin, dass diese Geschäftsbereiche nicht zur Disposition stehen und die Axel Springer AG nach den Gesellschaftsverträgen der WAZ-Mediengruppe auch nicht Gesellschafterin der WAZ-Mediengruppe werden kann», liess ihr Anwalt ausrichten. Grotkamp ist die Tochter von Jakob Funke, der die Mediengruppe gemeinsam mit Erich Bost gegründet hat.