Den Start einer «Deutschen Wochenzeitung Schweiz» hat vor Monatsfrist ein Ole U. Glausen auch im Klein Report angekündigt. Das Blatt werde 32 A4-Seiten umfassen und in einer Auflage von 10 000 Exemplaren gedruckt werden, versprach er noch vor wenigen Tagen gegenüber dem Klein Report und sagte zu, ein PDF der Zeitung zu senden. Dasselbe nochmals am Freitag, doch die Mailbox blieb leer.
Auf der Internet-Seite http://www.deutschewochenzeitung.com/ ist gerade mal eine einzige Seite dieser famosen Zeitung zu finden. Ein Interview mit dem Journalisten und Buchautoren René Zeyer («Bank, Banker, Bankrott»), mit dem der Klein Report auch schon seine unliebsamen Erfahrungen gemacht hat. Dazu ein kurzes Textchen «Hallo, Schweiz» sowie einige Anrisse für weitere Texte, die aber unauffindbar sind.
Geht man diesem Ole Glausen, der auch als Ulrich oder Ueli Glausen oder U. Glausen-Dennler auftritt, etwas nach, trifft man noch auf viele Ungereimtheiten. Im Februar dieses Jahres hatte er eine «Bülacher Zeitung» angekündigt, die im Internet nicht zu finden ist, ausserdem gab es Informationen über einen «Hotelspiegel», einen Verlag Alpenmedia und zahlreiche Produkte mehr. Der Zürcher «Tages-Anzeiger» zählte am Freitag zudem ein «Glatt-Blatt», eine «Nordzeitung», eine «Grenzlandzeitung», eine «Swissgazette» und mehr auf. «Von den zahlreichen Medien existiert, wie Glausen einräumt, kaum eines mehr. Nicht nur: Viele sind gar nie erschienen», hält der «Tages-Anzeiger» fest.
Das einzige, das es im Luftschlossgebilde des Herrn Glausen real zu geben scheint, ist ein Lampenschirm-Atelier im Kanton Aargau. Und die rund 240 000 Deutschen in der Schweiz warten weiterhin auf eine Zeitung für sie.
Samstag
07.11.2009