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Mittwoch
16.12.2009

Der nationale Verwaltungsrat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG hiess am Mittwoch an seiner Sitzung das publizistische und betriebliche Gesamtkonzept unter dem Namen «Medienkonvergenz SRG.D» gut. Damit gibt er grünes Licht für die Zusammenlegung von Schweizer Radio DRS und Schweizer Fernsehen SF, ein Projekt über das im Sommer 2010 endgültig entschieden werden soll. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die Regionaldirektorin oder der Regionaldirektor gewählt werden. Dies berichtet die Radio- und Fernsehgesellschaft DRS am Mittwoch, die als Trägerschaftsorganisation die SRG-Neustrukturierung in der Deutschschweiz absegnen muss.

Im März 2009 hatte der SRG-Verwaltungsrat das Projekt «Konvergenz und Effizienz» beschlossen, damit in allen Sprachregionen unter je einer Führung Radio, Fernsehen und Online vermehrt zusammenarbeiten und die Supportfunktionen national optimiert werden können. Nach der rätoromanischen Schweiz 2006, des Tessins seit 2008 und der Westschweiz ab 2010 soll die Neuorganisation auch in der Deutschschweiz 2011 Realität werden. An der Beratung des Projekts «Medienkonvergenz SRG.D» waren über 80 Mitarbeitende des Schweizer Radios DRS, Schweizer Fernsehens SF und der TV Production Center AG TPC unter der Co-Projektleitung von Rudolf Matter (SR DRS) und Hansruedi Schoch (SF) beteiligt.

Neu geschaffen wird ein gemeinsamer Bereich für die Produktion der Radio- und Fernsehsendungen; darin integriert werden auch die IT-Bereiche, meldet die Regionalgesellschaft DRS weiter. In der Detailphase werde noch geklärt, ob dieser Zusammenschluss unter dem Dach des TPC erfolgen soll oder ob eine Rückführung in eine Abteilung der SRG führungsmässig und betriebswirtschaftlich sinnvoller ist. Weiter sollen auch die Supportbereiche Kommunikation und Marketing sowie Finanzen zusammengelegt werden.

Auch die Architektur des neuen Unternehmens ist nun bekannt: An der Spitze der SRG.D wird der Regionaldirektor oder die Regionaldirektorin stehen. Die Geschäftsleitung setzt sich neu aus acht oder neun Mitgliedern zusammen. Ebenfalls neu wird eine Abteilung Programme geschaffen, die alle Radiosender in der Deutschschweiz umfasst. Für Radio und Fernsehen wird es aber weiterhin zwei separate Informationsabteilungen geben.

Als Medienbeobachter meint der Klein Report, dass man zur Zusammenlegung der Produktionseinheiten von Radio und TV ein Fragezeichen setzen muss; weil grössere kulturelle und technische Divergenzen zwischen den Medien bestehen. Die Konzentration der Geschäftsleitung der beiden Medien jedoch dürfte zur besseren Effizienz beitragen und vor allem den verordneten Sparkurs der SRG positiv beeinflussen.