Bundesrat Moritz Leuenberger appellierte am 4. Internet Governance Forum (IGF) an die Selbstverantwortung der Internetnutzer. Das Internet führe nicht automatisch zu einer weltweiten Demokratisierung, erklärte der Schweizer Medienminister in seiner Rede vom Sonntag in Sharm el Sheik. Er erinnerte daran, dass das Internet von einer Minderheit missbraucht wird für kriminelle Zwecke wie Terrorismus, Pädophilie oder Hackerangriffe auf Staaten, Unternehmen oder einzelne Bürger. Die Freiheit im Internet dürfe nicht grenzenlos sein. Deshalb habe der Europarat nicht bindende Empfehlungen, aber auch bindende Konventionen beschlossen.
«Das Internet kann uns helfen, ein globales Netz zu spinnen: ein Netz, das die Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte respektiert», sagte Moritz Leuenberger. Aber: Frieden, Freiheit und Demokratie seien nie das Ergebnis einer neuen Technologie, sondern das Ergebnis unseres Verhaltens. «Je mehr Selbstverantwortung wir beim Knüpfen dieser Netze übernehmen, desto mehr werden sie sich mit Leben füllen, desto freier werden sie sein», so Leuenberger.
Sonntag
15.11.2009