Im Streit um die Übernahme des Server-Spezialisten Sun Microsystems haben die EU-Kommission und die amerikanische Software-Firma Oracle sprachlich eine härtere Gangart eingeschlagen. Nachdem Oracle erklärt hatte, die Behörde verstünde nichts vom Markt für Computer-Datenbanken, konterte ein Sprecher von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes, Oracle argumentiere «oberflächlich und vordergründig». «Wir haben eine Reihe von Beschwerden von Kunden bekommen und müssen diesen nachgehen», sagte er am Dienstag in Brüssel.
Die EU-Kommission befürchtet vor allem eine Bedrohung des Wettbewerbs, wenn Oracle mit der Übernahme auch die Datenbanken-Software MySQL bekommt. «Oracle ist Marktführer bei Computer-Datenbanken und MySQL bei der quelloffenen Software», sagte der Sprecher. Dadurch könnte es zu starken Einschränkungen beim Wettbewerb kommen. So wäre Oracle der alleinige Markeninhaber des Quellcodes, erklärt die Wettbewerbskommission. Die amerikanische Kartellbehörde hat dem Kauf im Betrag von 7,4 Milliarden Dollar bereits zugestimmt.
Dienstag
10.11.2009