Die Personalversammlung von Ringier-Mitarbeitenden im Zürcher Bernhard-Theater stand im Zeichen auch kritischer Betrachtungen. Vor allem der Präsident der Ringier-Personalkommission (PKO), Michael Scharenberg, hat an Ringier-Schweiz-Chef Marc Walder zentrale Fragen gestellt. Er forderte ein Moratorium von sechs Monaten, um Zeit zu haben, die Realisierung des Newsrooms nochmals zu überprüfen. Ein Auszug aus dem E-Mail, das am Dienstag veröffentlicht wurde.
«Die Personalkommission Ringier empfindet folgende Punkte als problematisch:
- die Bemerkung, wonach die Budgets weiter gekürzt werden sollen - obwohl der Kostenblock schon nachhaltig um 100 Millionen Franken gekürzt worden sei;
- die Information, wonach bei der Besetzung der Ressortleiterstellen auch auswärtige Bewerbungen berücksichtigt werden sollen;
- die Aufforderung an die neuen Ressortleiter, ein möglichst gutes Team zusammenzustellen;
- der Hinweis auf die Anpassung und Angleichung der Löhne, der in Anbetracht des allgemeinen Tenors der Veranstaltung als eine Ankündigung von Lohnsenkungen verstanden wurde.»
Einige Botschaften stünden im Widerspruch zu dem, was bisher zu hören war, nämlich: «Der Newsroom ist keine zusätzliche Sparübung und kein Vorwand, Personal auszuwechseln. Sondern er soll helfen, mit gleichen Kosten die Qualität zu steigern und die Leser besser zu erreichen.» Mit einem Moratorium soll die Geschäftsleitung verpflichtet werden, schreibt Michael Scharenberg im offenen Brief, den Newsroom «mit dem bestehenden Personalbestand und mit den geltenden Löhnen einzuführen und Synergien im Zweifelsfall für Qualitätsverbesserungen und nicht für Einsparungen zu nutzen».
Dienstag
01.12.2009