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Freitag
06.11.2009

Die Medienschaffendenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) beobachtet die «erneute Verschlechterung der Situation von Medienmitarbeitern und Bloggern im Iran» mit Sorge. So sei es in den vergangenen Tagen zu weiteren Festnahmen von Journalisten und Internetdissidenten gekommen, teilte ROG am Freitag mit. Der Korrespondent der Agentur Agence France Presse (AFP), Farhad Puladi, sowie die Journalistin Nafiseh Sareh-Kohan seien während der Demonstrationen zum 30. Jahrestag der Erstürmung der US-Botschaft in Teheran am 4. November festgenommen worden. Einen Tag zuvor sei dem Blogger und Leiter eines studentischen Menschenrechtskomitees, Hassin Assadi Sidabadi, dasselbe passiert.

«Die illegalen Festnahmen und Entführungen von Journalisten im Iran gehen weiter», schreibt ROG dazu. «Mehr als 100 Medienmitarbeiter und Blogger wurden seit dem 12. Juni, dem Tag der umstrittenen Präsidentschaftswahl, festgenommen. Mindestens 23 sind immer noch hinter Gittern. Mehr als 50 Journalisten sind mittlerweile aus dem Land geflüchtet und diejenigen, die geblieben sind, stehen unter ständigem Druck», heisst es in der Mitteilung.

«Bei den Schauprozessen fällen die Richter drakonische Urteile gegen Journalisten: Die Strafen gehen bis zu sechs Jahren Gefängnis - ohne dass den Angeklagten eine Berufungsmöglichkeit eingeräumt wird. Diese Situation ist unerträglich. Die internationale Staatengemeinschaft muss sich für die iranischen Reporter und Blogger einsetzen», fordert ROG.