Nach wie vor stimmt Oscar-Preisträger Roman Polanski einer Auslieferung in die USA nicht freiwillig zu. Sein Anwalt Hervé Temime argumentiert in einem Interview der Zeitung «Le Figaro» vom Freitag, dass der Vergewaltigungsvorwurf verjährt sei. Zudem behauptet Temime, dass Polanski in Los Angeles kein gerechtes Verfahren gemacht worden sei. «Ich persönlich finde, dass eine Verlängerung seiner Haft äusserst ungerecht wäre», so der Anwalt.
Aus diesen Gründen bleibe Polanskis Position unverändert: Er werde einer Auslieferung in die Vereinigten Staaten nicht zustimmen. Vielmehr hoffe er, dass der Antrag auf Freilassung demnächst akzeptiert werde.
Die Schweizer Polizei hatte den französisch-polnischen Filmemacher Ende September aufgrund eines US-Haftbefehls festgenommen, als dieser ans Zurich Film Festival reisen wollte. Die US-Justiz wirft Polanski vor, 1977 mit einem damals 13-jährigen Mädchen geschlafen zu haben, das er zuvor mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht hatte. Der Regisseur sass dafür 42 Tage in US-Haft, setzte sich vor Verfahrensbeginn aber nach Europa ab und kehrte seitdem nie in die USA zurück.
Freitag
20.11.2009