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Montag
30.11.2009

Das kennt man doch: Ein Exposé, ein interessantes zeitgemässes Thema, ein Projekt - und Filmbehörden wie auch Fernsehen lehnen aus nicht nachvollziehbaren Gründen ab. Keine Fördergelder. So ist es auch Hans Haldimann ergangen, der dann aber mit seinem Berglerfilm «Bergauf, bergab» den behördlich geprüften Schreibtischexperten zeigte, was Kinosache ist. Er fand das Publikum, das andere hoch geförderten Filmproduktionen nicht fanden.

Ein weiteres Beispiel sieht Rolf Breiner, Kinoexperte des Klein Reports, in der Arbeit von Urs Odermatt. Dieser hat sechs Jahre lang an seiner Filmidee, seiner Geschichte gearbeitet und dann die Arbeit ohne die üblichen Film- und Fördergelder in Angriff genommen - mit 36 000 Franken. Ein No-Budget-Film. Befreundete Filmschaffende agierten unentgeltlich. Unterstützt wurde der «Der böse Onkel» von Freunden, Firmen und der Sterk Cine AG. Günstiger gehts nicht. Erzählt wird die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die einen Sportlehrer beschuldigt, ihre Tochter sexuell belästigt zu haben.

Autor und Regisseur Odermatt musste gegen den Strom schwimmen, gegen jegliche finanzielle Vernunft. Er drehte an seinem Wohnort Windisch und in der Umgebung von Baden bis Würenlingen sowie im deutschen Bad Säckingen. Ende März 2010 dürfte der Schnitt fertig sein.

Im nächsten Jahr soll auch sein Film «Mein Kampf» in die Schweizer Kinos kommen. Odermatt hat das Theaterstück von George Tabori «Mein Kampf» adaptiert und verfilmt - mit Tom Schilling als Hitler und Götz George als Schlomo Herzl. Eine schwarze Farce über Hitlers Wiener Zeit, als der sich als Künstler versuchte.