Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die philippinischen Behörden zu einer entschlossenen Reaktion aufgerufen, nachdem mindestens 12 Journalisten sowie 30 weitere Menschen in der Provinz Maguindanao auf der Südinsel Mindanao getötet worden seien. Als Täter seien etwa 50 Männer identifiziert worden, die dem Provinzgouverneur Andal Ampatuan Sr. nahestehen sollen - unter ihnen auch zwei Polizisten, schreibt ROG in einer Mitteilung vom Montagabend.
Laut ROG ereignete sich die Tat einige Stunden nachdem eine Gruppe Bewaffneter einen Konvoi überfallen und Anhänger des Politikers Esmael Mangudadatu entführt hatten. Der von Journalisten begleitete Konvoi von Mangudadatus Unterstützern sei auf dem Weg zu einem Wahlbüro gewesen, wo die erforderlichen Unterlagen für die Kandidatur eingereicht werden sollten. Die Bewaffneten schienen dies verhindern zu wollen. Unter den Opfern sind auch Mangudadatus Ehefrau sowie seine Schwester und weitere Verwandte.
«Das ist ein schwarzer Tag für die Pressefreiheit. Wir haben oft die Kultur der Gewalt und der Straflosigkeit auf den Philippinen kritisiert, gerade auf Mindanao. Diesmal gipfelte die wahnsinnige Brutalität von Verbrechern, die für korrupte Politiker arbeiten, in einem unglaublichen Blutbad. Wir fordern von den lokalen und nationalen Behörden eine entschlossene Antwort auf die Tat», so ROG. Nach dem Massaker stünden Journalisten auf den Philippinen unter Schock.
Dienstag
24.11.2009