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Dienstag
21.06.2011

Der Leiter Beratung bei in flagranti, Michael Hählen, über die neuen Praktikumsstellen der Agentur, mit denen diese einen Werbefachkräftemangel beseitigen will.

Klein Report: Weshalb braucht es Praktika und ein normaler Berufseinstieg funktioniert nicht?
Michael Hählen: Wir stellen fest, dass von den Bildungsinstituten viele, hochmotivierte und gut gebildete Leute kommen. Was ihnen jedoch fehlt, ist die Praxis. Deshalb geraten sie dann im hektischen Agenturalltag rasch unter grossen Druck. Bei uns können diese jungen Leute mit weniger Leistungsdruck und einem praxisnahen Programm ihre ersten Erfahrungen machen.

Klein Report: Haben Sie keine Bedenken, zur «Generation Praktikum» beizutragen?
Hählen: Klares Ziel ist das Gegenteil: Wir wollen Berufsabgängern den Einstieg in den Job ermöglichen. Deshalb ist der Abschluss oder der gleichzeitige Besuch einer Schule auch Voraussetzung. Nach unserem Praktikum sollen sie nicht ein weiteres anhängen, sondern sich als Fachkräfte auf dem Markt behaupten können. Deshalb wollen wir auch nicht einfach billige Arbeitskräfte rekrutieren, sondern ein echtes Programm bieten.

Klein Report: Wie hoch sind die Löhne für Praktikanten?
Hählen: Das ist abhängig von der Erfahrung und der Ausbildung der Leute. Dabei richten wir uns nach den Empfehlungen der Verbände, namentlich SKV, BSW und SGD.

Klein Report: Weshalb verlegen Sie die Agentur denn nicht einfach nach Zürich, wenn Sie in Lyss nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter finden?
Hählen: Wir stehen zum Denk-, Werk- und Arbeitsplatz in der ganzen Schweiz. Und wie hat laut Plutarch schon Julius Cäsar gesagt: «Lieber der Erste hier als der Zweite in Rom.»