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Mittwoch
27.10.2010

Für die 14 000 Redakteure bei deutschen Tageszeitungen ist am Dienstag die zweite Runde der Tarifverhandlungen ohne Ergebnisse geblieben. Erst am 8. Dezember soll es mit den Gesprächen weitergehen. Grund dafür ist laut Medienberichten, dass der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) keine präzisen Forderungen vorgelegt habe. Eine der groben Forderungen ist, dass die Verlage Urlaubsgeld und Jahressonderzahlungen für Redakteure für eine bestimmte Zeit halbieren können sollen.

Unzufrieden mit dem Verlauf der Gespräche ist auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV). Die Forderungen der Verleger seien für den DJV in dieser Form weder annehmbar noch ohne konkrete Zahlen verhandelbar, kritisierte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring. Laut einem Medienbericht könne Döhring nicht verstehen, dass die Verleger die wirtschaftliche Situation einseitig negativ darstellten. Mit Billigtarifen würden die Verleger nicht nur den Journalisten, sondern letztendlich den Zeitungen selbst schaden, die immer weniger auf Qualität setzen könnten.

Der Gehaltstarifvertrag für die Redakteure bei Tageszeitungen war von den Gewerkschaften DJV und ver.di fristgemäss zum 31. Juli dieses Jahres gekündigt worden. Der BDZV antwortete darauf mit der Kündigung des Manteltarifvertrags zum Jahresende. Auch die nächste Runde der Tarifverhandlungen wird in Berlin stattfinden.