Die Gewerkschaft Syndicom zieht für Daniel Suter vor Bundesgericht. Suter, heute Präsident des Journalistenverbandes Impressum, wurde seine Stelle im Sommer 2009 im Zuge einer Massenentlassung bei der Tamedia gekündigt. Er war zu diesem Zeitpunkt Präsident der Personalkommission, in welcher Funktion er Sozialpläne ausarbeiten musste. Nachdem das Bezirksgericht Zürich in erster Instanz festhielt, dass der «Tages-Anzeiger» bei der Entlassung des langjährigen Redaktors missbräuchlich vorgegangen sei, hat nun das Obergericht das Urteil der Vorinstanz revidiert und die Klage des Journalisten abgewiesen.
«Dieses neue Urteil ist ein herber Rückschlag für die Verteidigung der Arbeitnehmerrechte», teilte die Gewerkschaft mit. «Der Kündigungsschutz für Arbeitnehmervertretungen ist in der Schweiz unterentwickelt.» Das gut begründete Urteil des Bezirksgerichts Zürich würde durch die kantonale Instanz undifferenziert und mutlos in die falsche Richtung korrigiert.