Am Dienstagabend wurden in den Studios des Schweizer Fernsehens zum 14. Mal die Swiss Effie-Awards vergeben, mit denen bsw leading swiss agencies die erfolgreichste Marketingkommunikation des Landes prämiert. Sechs Mal wurde Gold vergeben, sieben Mal Silber und sechs Mal Bronze.
Erfolgreichster Abräumen war Appenzeller Käse mit gleich zwei Goldmedaillen, gefolgt von Einbündnerung (Graubünden Ferien), Love Life (Aids-Hilfe Schweiz), Mammut sowie der Wendesatz-Kampagne von Swiss Life. Auch in der Kategorie Silber brillierten mit Enavent Grischun (Graubünden Ferien) und Sommer 2011 (Schweiz Tourismus) wiederum zwei Tourismusthemen.
Der Effie gilt als der König der Werbe-Awards, weil er nicht nach subjektiven Kriterien misst, sondern die Wirksamkeit von Kampagnen prüft und letztlich das, worum es einem Auftraggeber geht.
«Unsere Auszeichnungen prämieren zwar auch, aber nicht in erster Linie die Kreativität einer Kampagne», erläutert bsw-Geschäftsführer Peter Leutenegger im Gespräch mit dem Klein Report den Juryentscheid und zeigt damit auch Unterschiede zu den ADC-Awards auf. «Bei den Effies geht es darum, was eine Kampagne messbar im Markt bewegt hat, auch um Verhältnismässigkeit und Mitteleinsatz.» Mit anderen Worten: 60 Prozent Anteil haben Effizienz und Effektivität, 40 Prozent Kreativität.
104 Werbekampagnen des Jahres 2011 wurden beim bsw eingereicht und online geprüft, 48 schafften es auf die Shortlist. Jede dieser Kampagnen musste als messbarer Case eingereicht werden und wurde von der 24-köpfigen Jury unter Leitung des renommierten St. Galler Marketingprofessors Torsten Tomczak, Direktor der Forschungsstelle für Customer Insight an der HSG, einer eingehenden Prüfung und Diskussion unterzogen.
«Ich habe die Jury beobachtet und dabei selbst viel gelernt», sagt Leutenenegger, der früher eine eigene Werbeagentur leitete und heute nebst der bsw-Geschäftsführung auch Richter am Zürcher Handelsgericht für Kommunikationsfälle ist, «und ich kann sagen: Da geht es nicht hipp und hopp zu, das ist eine sehr seriöse Sache. Man kann messbar beweisen, dass Werbung wirkt, und dass besser gemachte Werbung besser wirkt.»
Die am besten gemachte Werbung nach Juryentscheid kam dieses Jahr (Gold) von Contexta, Euro RSCG, Jung von Matt, erdmannpeisker und Spillmann/Felser/Leo Burnett; (Silber) von Spillmann/Felser/Leo Burnett und Wirz mit je drei Medaillen sowie Jung von Matt; und (Bronze) von Y&R Advico und Jung von Matt mit je zwei Medaillen, sowie Spillmann/Felser/Leo Burnett und TBWA.
Die meisten Goldmedaillen (zwei) trug die Berner Contexta aus Leutschenbach nach Hause, die meisten Medaillen insgesamt Spillmann/Felser/Leo Burnett (fünf) und Jung von Matt Limmat (vier), was die Effies erstaunlich deckungsgleich mit den ADC-Awards 2011 macht; einzig der grosse ADC-Abräumer Ruf Lanz wurde nicht ein einziges Mal prämiert.