Nachdem sich Google mit einer breit angelegten Kampagne gegen das geplante deutsche Leistungsschutzrecht in Stellung gebracht hat, wird der Ton zwischen dem Suchmaschinenunternehmen und der deutschen Verlagsbranche härter. Scharfe Worte gab es nun auch von Mathias Döpfner, dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG.
«Wir glauben dem Google-Slogan `Don`t be evil` und denken, die netten Jungs mit dem bunten Logo meinen es doch nur gut», sagte Döpfner im Interview mit der Wochenzeitung «Die Zeit». «In Wirklichkeit», so der Verlagsmanager, «will Google nur erzkapitalistische Interessen durchsetzen und sein Geschäftsmodell optimieren», sagt ausgerechnet der CEO von Axel Springer, dem am meisten von Renditedenken gegtriebenen deutschen Medienunternehmen. Das Vorgehen von Google sei darin vergleichbar mit einer «Hehlerbande», die eine «Menschenrechtspetition zur Verteidigung der freien Bürgerrechte beim Ladendiebstal» einreichen würde.
Beim geplanten Gesetz geht es darum, Verlagen das exklusive Recht an der gewerblichen Nutzung ihrer Presseerzeugnisse im Internet zuzusichern. Für Google und Co. würde das bedeuten, dass sie Medienhäuser für Textauszüge in den Suchresultaten entschädigen müssten. Dagegen lancierte Google in der Vorwoche die «Verteidige dein Netz»-Kampagne. Dafür hat der Konzern bereits vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BVDZ) harsche Kritik geerntet.