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Dienstag
30.07.2002

Jetzt setzt das Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) ein Ultimatum: Bis zum 15. August muss die Schaffhauser Kabelnetzbetreiberin Sasag die beiden Sender TeleTop und Radio Top Two ins Kabelnetz aufnehmen. Seit drei Jahren nämlich verweigert die Sasag die Aufschaltung der Sender, obwohl Tele und Radio Top die Genehmigung haben, ihre Programme in Schaffhausen via Kabel auszustrahlen. Die Sasag reichte Beschwerde gegen die Verfügung beim Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation ein. Dieses lehnte die Beschwerde ab, worauf die Sasag beim Bundesgericht eine Verwaltungsbeschwerde einreichte, die noch hängig ist.

Die Sasag begründet ihre Verweigerung mit «keine freien Kanäle». Das hält Top-Geschäftsleiter Günter Heuberger für nicht stichhaltig: In den letzten Monaten seien die Kanäle von TV3 und Tele 24 auf dem Sasag-Netz frei geworden und nicht neu belegt worden. In einem Commuiqué vom Dienstag erklärt er, die Sasag behaupte, «nicht unternehmenspolitische, sondern technische Gründe» seien für ihre Weigerung massgebend. Damit spielt der Top-Manager darauf an, dass die Sasag ein Aktienpaket am Lokalsender «Schaffhauser Fernsehen» hält. Einen Zusammenhang zwischen Beteiligung und Weigerung hat Sasag-Geschäftsführer Walter Blanz aber schon gegenüber der «schaffhauser az» abgestritten. Die freien Kanäle brauche die Firma für die kommende Digitalisierung, sagte er. Die «az» wiederum vermutet dahinter einen neuen Schachzug, um der ungeliebten Winterthurer Konkurrenz den Zugang zum Schaffhauser Kabelnetz zu verbauen. Nach einer Digitalisierung «wäre der Sender im Gegensatz zum Schaffhauser Lokalfernsehen nur mit einer Zusatzbox zu empfangen», so die «az». Siehe auch: Radio Top in Schaffhausen neu auf UKW