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Dienstag
12.04.2011

Die drei «Frankfurter Rundschau»-Gesellschafter DuMont Beteiligungs GmbH, Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft und Karl-Gerold-Stiftung haben kürzlich mit der Geschäftsführung und der Chefredaktion beschlossen, die Produktion des Blatts in Teilen nach Berlin zu verlagern. Die überregionalen Seiten der «Frankfurter Rundschau» (FR) sollen künftig in der Hauptstadt gemeinsam mit der DuMont-Redaktionsgemeinschaft und der «Berliner Zeitung» (BLZ) entstehen. In Frankfurt werden Stellen wegfallen. Derzeit wird in Frankfurt darum gerungen, wie gross der Qualitätsabbau bei der «Frankfurter Rundschau» wirklich sein wird und wie viele Mitarbeitende ihre Stelle verlieren werden.

Die Befürchtungen, dass aus der «Frankfurter Rundschau» eine «Berliner Rundschau» werde, treffe aber gemäss den Herausgebern nicht zu. «Der Anspruch des Restrukturierungskonzepts ist aber ein anderer. Geplant ist nicht, dass die `Berliner Zeitung`, die ebenso zum Kölner DuMont-Konzern gehört, einfach gleiche Seiten für die FR mitproduziert. Das geht schon wegen des unterschiedlichen Papierformats nicht», erklären sie in einer Hausmitteilung auf der Internetseite der «Frankfurter Rundschau». Vielmehr solle eine Anzahl von Frankfurter Kollegen nach Berlin wechseln, weitere blieben als Korrespondenten für Wirtschaft, Sport und Kultur am Main. Für die Berliner Ressorts seien Doppelspitzen geplant mit Vertretern von FR und BLZ. «Meinungsprägende `Rundschau`-Autoren sollen weiterhin schreiben. Ziel von all dem ist, dass gemeinsam mit der Redaktion der `Berliner Zeitung` ein Team entsteht, das zwei Zeitungen denkt und macht», heisst es weiter.

Was das für die Beschäftigten bedeute, sei noch offen, weil die Verhandlungen von Verlag, Gewerkschaften, Betriebsrat und Beschäftigten erst noch beginnen. «Insgesamt könnten mehr als hundert Kolleginnen und Kollegen zunächst ihren Arbeitsvertrag verlieren, wenn sie aus dem Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main, das die `Frankfurter Rundschau` herausgibt, oder aus einer Leiharbeitsfirma in neue Gesellschaften wechseln. Unter dem Strich müssen nach den Umbauplänen 44 Stellen wegfallen», so die Gesellschafter der «Frankfurter Rundschau».