Bastian P., Chef-Programmierer von kino.to, wurde am Mittwoch vom Landgericht Leipzig zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Dies wegen «massenhafter Verletzung des Urheberrechts», wie verschiedene Nachrichtenagenturen berichteten. Bereits zu Prozessauftakt Ende März hatte der 29-jährige Angeklagte zugegeben, für die Infrastruktur von kino.to massgeblich verantwortlich zu sein.
Gegenstand der Verhandlung gegen den Programmierer waren gewerbliche Urheberrechtsverletzungen in mehr als einer Million Fälle. So sollen über die Website kino.to, die inzwischen von den Behörden gesperrt wurde, teilweise bis zu 135 000 Raubkopien von Filmen und Serien zugänglich gewesen sein. Geld verdienen konnte der Streaming-Dienst durch Premiumkunden, die für werbefreien Zugang bezahlten.
Im Internet ist es bereits zu einer Protestaktion gegen das Urteil gekommen. Die Hacker von Anon Austria, der österreichischen Anonymous-Gruppe, habe eine Stunde nach der Urteilsverkündung unter anderem die Websites des deutschen Bundesjustizministeriums (BMJ) mittels DDoS-Angriff lahmgelegt, teilte das BMJ am Donnerstag mit.