Die Zürcher Privatradios sind gemäss einer Erhebung von Publicom kaum in der Lage, die konzessionsrechtliche Forderung nach umfassender Abdeckung des Versorgungsgebietes zu gewährleisten. Besonders die Sender aus der Stadt Zürich würden Gebiete ausserhalb nur sporadisch berücksichtigen. Aber auch für die Landradios gelte, dass mit zunehmender geografischer Distanz zum Senderstandort die Wahrscheinlichkeit sinke, wahrgenommen zu werden.
Radio 1 und Radio 24, welche die grössten Versorgungsgebiete aufweisen, widmen laut Publicom beispielsweise nur gerade zehn Prozent ihres Informationsangebots dem regionalen Geschehen ausserhalb der Stadt Zürich. Das Linthgebiet oder das Glarnerland erhalten bei den beiden Sendern dagegen praktisch keine Beachtung. Die Auflagen der Konzessionen stünden deshalb «in einem schwer auflösbaren Widerspruch mit der Nachrichtenwertlogik», folgert die Publicom.
Insgesamt am wenigsten Regionalinformationen bietet Radio 105, das an den Werktagen in der untersuchten Woche neun Minuten Nachrichten ausstrahlte. Die anderen Privatradios strahlten jeweils zwischen 17 Minuten (Radio 24) und 26 Minuten (Radio Top) Informationen aus der Region aus. Das grösste Angebot stellt allerdings Radio DRS, das in der Untersuchungsperiode jeweils 39 Minuten lang über regionales Geschehen berichtete.
Publicom untersucht seit 2009 im Auftrag des Bakom die Privatradioprogramme in der Schweiz. Die aktuelle Erhebung 2010 konzentrierte sich auf den Wirtschaftsraum Zürich.