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Mittwoch
07.09.2011

Der Presserat hat am Dienstag die Basler Zeitung Medien aufgefordert, offenzulegen, wer das Unternehmen wirtschaftlich beherrsche oder wer gegebenenfalls im Hintergrund das Sagen habe. Der Presserat hat mehrere entsprechende Beschwerden gegen die Basler Zeitung Medien gutgeheissen.

Gestützt auf die von den Beschwerdeführern eingereichten Medienrecherchen erscheine es dem Presserat unklar, ob die «Basler Zeitung» bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise tatsächlich Moritz Suter gehöre oder ob sie einem oder mehreren unbekannten Dritten gehöre. «Der Presserat fordert die Basler Zeitung Medien deshalb auf, sich unzweideutig zu erklären, ob und falls ja, welche Drittperson(en) und/oder Institution(en) den Kauf der Basler Zeitung Medien finanzieren und welche (Mitsprache-)Rechte sie sich dafür ausbedungen haben», teilte das Gremium mit.

Die Forderung nach Offenlegung der direkten und indirekten Beteiligungen an Medienunternehmen sei laut Presserat mit der Medien- und Wirtschaftsfreiheit vereinbar. Medien, deren Aufgabe es sei, Transparenz über gesellschaftliche Akteure und wichtige gesellschaftliche Vorgänge herzustellen, dürften bei sich selber keinen anderen Massstab anlegen als bei anderen wichtigen gesellschaftlichen Akteuren.

Die «Basler Zeitung» erklärte am Dienstag in einer Stellungnahme zur Presseratskritik, man habe bereits mit der Übernahme der «Basler Zeitung» durch Moritz Suter am 24. November 2010 bekannt gegeben, dass Moritz Suter Alleinaktionär der BaZ Holding AG sei. «Diese hält sämtliche Aktien der National Zeitung und Basler Nachrichten AG. Unter ihrem Dach sind unter der Geschäftsbezeichnung Basler Zeitung Medien die `Basler Zeitung` und alle weiteren Unternehmen zusammengefasst», so das Medienunternehmen.

Mit diesen Angaben habe die «Basler Zeitung» ihre Besitzverhältnisse im Rahmen dessen offengelegt, was auch andere Schweizer Medienunternehmen bekannt geben. «Eine Bekanntgabe von Finanzierungsverträgen wird von keinem anderen Medienhaus verlangt. Eine solche Forderung würde massiv in die Medien- und Wirtschaftsfreiheit der Schweiz eingreifen», erklärte die Basler Zeitung Medien am Dienstag.