Schauplatz BernExpo Musical-Theater: Die Musical-Premiere «Alperose» vor lockerem Promi-Publikum (rund 1700 Besucher) ging ohne grosse Schnitzer über die 33-Meter-Bühne, wenn man mal von der einseitigen Beschallung absieht (die Band war in der linken Bühnenkulisse versteckt, der Sound kam quasi nur von der rechten Seite).
Grosser Aufwand, grosse Polo-Hofer-Töne. Fünf Millionen Franken hat das propere Musical gekostet. Und die Nachfrage lässt sich gut an. «Über 40 000 Karten haben wir bereits jetzt schon verkauft», bestätigte der Medienverantwortliche Heier Lämmler, der an der Premierenparty die wichtigen Aktiven vorstellte und feiern liess, so die Produzenten und Initianten Walter Hitz und Daniel Greber, Regisseur und Dramaturg Mirco Vogelsang, die Schar der Bühnenakteure, die Band und natürlich Song-Patron Polo Hofer.
Und den Ur-«Rumpelstilz» nahm sich auch Klein-Report-Beobachter Rolf Breiner vor. Frage: Wurden Sie nun mit diesem Musical zum gekrönten Alpenkönig? «Ich bin kein Alpenkönig, eher ein Alpenchalb», meinte der Alt-Rocker trocken gegenüber dem Klein Report. Wie ihm das Musical insgesamt gefiele? «Das kann ich nicht sagen, denn ich habe es noch nicht ganz gesehen, sondern die Zeit hinter der Bühne verbracht und auf meinen Auftritt gewartet.»
Auch wenn ihr das Berner Kauderwelsch teilweise nicht behagte, gefiel der Thuner Nationalrätin Ursula Haller (BDP) das Musical gut. «Im Jahr 1968 war ich 20 Jahre jung und der Song `Summer 68` weckt Erinnerungen.» Die Politikerin verriet dem Klein Report auch, dass sie mit Polo manchen Strauss ausgefochten habe - um Drogen und mehr.
Auch dem Innerschweizer Country-Barden Jeff Turner hat die «Alperose» gefallen: «Da war tolle Country-Musik drin.» Die fesche Blondine Rahel Fischer (Sängerin bei Gölä & Band) wirbelte als Lotti über die Bühne. Aufgestellt und quicklebendig blühte sie geradezu auf bei der «Alperose». «Das macht Riesenspass», jubelte die agile Sängerin. Und Stimmungskanone Marc Dietrich (von Peter, Sue & Marc) strahlte wie ein gut gezapftes Bier. Dabei sei er mehr Wein- als Biertrinker, wie er dem Klein Report verriet.
Luke Gasser, Künstler, Rockmusiker und Filmer aus Obwalden, fand Songs und Band Spitze. «Doch die Handlung drumherum ist überflüssig, die kann man vergessen. Das beste Musical für mich ist `Jesus Christ Superstar` - da wird nur gesungen.» Der Vielseitige aus Lungern bereitet eine Konzertournee vor und arbeitet an zwei Filmen parallel. Die Dreharbeiten zu «Amuk 2» sollen im September beginnen, verriet Gasser. Doch bis dahin können noch viele Polo-Songs zelebriert werden - auf der Bühne und im Äther.