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Dienstag
29.01.2008

Die britische Regierung hat den Medienkonzern BSkyB von Rupert Murdoch angewiesen, seine Beteiligung am Konkurrenten ITV drastisch abzubauen. BSkyB müsse den Anteil aus Wettbewerbsgründen von derzeit 17,9 auf unter 7,5 Prozent senken, teilte die zuständige Abteilung der Regierung am Dienstag mit. BskyB kann die Anordnung gerichtlich anfechten.

Der grösste britische Bezahlfernsehsender BSkyB verdient sein Geld überwiegend mit der Übertragung der ersten englischen Fussball-Liga und hatte im November 2006 940 Mio. Pfund (2 Mrd. Fr.) für den ITV-Anteil bezahlt. Der Kauf des ITV-Anteils war als Versuch Murdochs gewertet worden, eine Übernahme des Senders durch den Kabelnetzbetreiber NTL abzuwehren. Sollte BSkyB den geforderten Anteil zum Aktienkurs vom Montagabend verkaufen müssen, würde ein Verlust von 250 Mio. Pfund entstehen.

Die britischen Behörden teilten am Dienstag auf Wunsch von BSkyB allerdings ausdrücklich nicht mit, bis wann die Anteile verkauft werden müssen. Der Anteil darf an Personen gehen, die BSkyB nahe stehen. Die Regulierungsbehörde hatte bereits im Oktober erklärt, die BSkyB-Beteiligung an ITV schränke den Wettbewerb ein. Die Übernahme ermögliche BSkyB, die Strategie des grössten britischen privaten TV-Senders zu beeinflussen. In anderen Bereichen wie Werbung und Nachrichtenangebot bestehe dagegen keine Gefahr der Beeinflussung.