Bsw-Mitglied Michael Kamm, CEO und Inhaber der Agentur Agence Trio, spricht Klartext: «Ohne schon wirklich das Innenleben des Verbandes zu kennen, bin ich der Ansicht, dass man vermehrt auf die Problemlagen in der Westschweiz achten und Synergien schaffen sollte», sagte er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report. «Allerdings müssen auch die Romands ihre Ärmel hochkrempeln und Vorschläge machen, wie die Missstände behoben werden können», so Kamm. Er selber geht mit gutem Beispiel voran und liess sich am Mittwoch an der Mitgliederversammlung des bsw zum neuen Vertreter der Westschweizer Agenturen in den Vorstand wählen.
Der 46-Jährige ist seit 2003 Leiter und seit 2005 Alleininhaber der ältesten Werbeagentur der Schweiz. Er folgt auf Hervé Devanthéry, Synthèse SA, Lausanne, der die Westschweizer Agenturen während neun Jahren im Vorstand vertreten hatte.
In einem Gespräch mit dem Klein Report zeigte Michael Kamm am Donnerstag auf, wie er sich im Verband engagieren will und warum es sich für seine in Lausanne ansässige Agentur gelohnt hat, in Zürich eine Filiale zu eröffnen.
Klein Report: Warum haben Sie sich entschieden, neuer Vertreter der Westschweiz im bsw-Vorstand zu werden?
Michael Kamm: Als Mitglied eines Fachverbandes wie dem bsw leading swiss agencies ist es mir wichtig, an seiner Weiterentwicklung mitzuarbeiten und auch eine Weiterführung in der Westschweiz zu gewährleisten. Als älteste Kommunikationsagentur der Schweiz, die noch dazu ihren Sitz in der Westschweiz hat, können wir nicht nur unsere Erfahrung weitergeben, sondern von der Romandie aus zu neuen Visionen anregen.
Klein Report: Welche Fragen und Probleme wollen Sie im Vorstand einbringen?
Kamm: Mein Engagement konzentriert sich auf drei Hauptaufgaben. Erstens will ich ein Akteur und Botschafter des bsw leading swiss agencies in der Westschweiz sein, um die Werte und Prinzipien des Verbandes zu vertreten. Zweitens will ich eine Schnittstelle zwischen dem Zentralkomitee und den welschen Mitgliedern bilden. Drittens will ich die Bekanntheit des Qualitätslabels bsw leading swiss agencies bei den Inserenten in der Romandie verbessern.
Klein Report: Seit 2005 sind Sie Inhaber der Agence Trio. Welches waren die grössten Erfolge?
Kamm: Als 80-jährige Agentur, die vor dem Jahr 2000 einige schwierige Jahre hatte, kann sich die Agence Trio heute damit brüsten, eine Agentur zu sein, die auf den nationalen Markt ausgerichtet ist. Dank ständigem Wachstum zu einem Betrieb mit bald mehr als 20 Mitarbeitern können wir den Kunden im strategischen Bereich, in der Kreation, der Realisation und in der Verwaltung der Kommunikation die richtigen Kommunikationswerkzeuge anbieten.
Unser Ziel ist es, in der Schweiz und umso mehr in der Romandie das Vorzeigebeispiel einer unabhängigen Agentur zu sein, welche sämtliche Dienstleistungen auf nationaler Ebene anbietet. Erst recht, weil wir uns einst als erste unabhängige Westschweizer dem bsw angeschlossen haben, wollen wir auch heute für unsere Fachkenntnisse und unsere Qualitätsansprüche bekannt sein.
Klein Report: Warum haben Sie einen zweiten Sitz in Zürich eröffnet?
Kamm: Die Filiale in Zürich erlaubt es uns, unsere nationalen Kampagnen perfekt zu steuern und dort auch zu arbeiten. Zudem erlaubt sie es uns, unsere Kunden in der Deutschschweiz in eigenen Räumen zu treffen und unsere Mitarbeiter punktuell dorthin zu verlegen.
Klein Report: War die Expansion nach Zürich ein Erfolg?
Kamm: Ja, der Erfolg zeigt sich durch die nationale Wahrnehmung der Marke «Agence Trio» und in neuen Anfragen für globale Kampagnen. Die Expansion ist nicht nur ein Mittel, um die Arbeit der Agentur zu verlagern, sondern auch eine authentische Art, um zu zeigen, dass wir uns dem nationalen Markt und seiner Unternehmenskultur geöffnet haben.
Klein Report: Was waren denn die wichtigsten Neukunden bzw. neuen Mandate, die Sie in den letzten Monaten gewonnen haben?
Kamm: Höhepunkte waren die Eröffnung der neuen Filiale von Pfister in Villeneuve, unsere Kampagne für den Markteintritt von anibis.ch in der Deutschschweiz, der Relaunch der Zeitschrift «L`Illustré» und die aussergewöhnliche Kampagne der Genfer Unternehmer. Zudem werden wir demnächst einige neue Mandate und Kunden bekannt geben, die wir auf nationaler Ebene realisieren.
Mehr zur Mitgliederversammlung des BSW am Mittwoch, 18. Mai 2011: