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Dienstag
28.06.2011

«NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Felix E. Müller erklärte dem Klein Report, dass die europäische Krisenstimmung auch den Schweizer Inseratemarkt erreicht habe. «Wir starteten sehr gut ins Geschäftsjahr 2011, die ersten zwei Monate liefen wirklich gut», so Müller. Seitdem habe sich die Nachfrage abgeschwächt, was angesichts der Negativmeldungen rund um die Eurokrise, den griechischen Staatsbankrott, die Dollar-Schwäche und die Franken-Stärke nicht wirklich überrasche. Man spüre auch im Anzeigenvolumen, dass die Schweizer Unternehmer vorsichtiger agieren. «Das normale Sommerloch hat einfach ein bisschen früher angefangen. Schon im letzten Jahr war zu beobachten, dass die Firmen einen Teil ihrer Werbemittel bis in den Herbst zurückhielten und erst dann freigegeben haben. Es könnte im 2011 genau gleich laufen», erklärte Müller dem Klein Report.

Als Zeitung müsse man es vermeiden, (zu) stark von den Inserateeinnahmen und dem Konjunkturverlauf abhängig zu sein. «Die NZZ hat in dieser Hinsicht Fortschritte gemacht, hat die Abopreise markant erhöht, sodass sich die Einnahmen aus Abo- und Anzeigenverkauf angeglichen haben», so Müller. Man wolle den Fehler der angelsächsischen Medien, die teils bis zu 70, 80 Prozent von den Anzeigen abhängig gewesen und in den letzten Jahren dementsprechend tief abgestürzt seien, nicht wiederholen.