Das Interesse an den Krautreportern scheint riesig zu sein. Anfang Mai schlossen sich einige deutsche Journalisten zusammen und begannen, mit Crowdfunding Geld für ihr Projekt mit dem Namen Krautreporter zu sammeln.
Es soll ein neues Onlinemagazin entstehen, das sich alleine durch die Leser finanziert und ohne Werbung auskommt.
Wer die Krautreporter heute mit Fragen zum Projekt per Mail kontaktiert, erhält eine automatische Antwort: «Es tut uns sehr leid, aber wir können die grosse Zahl von Mails an uns im Moment nicht einzeln beantworten, wir melden uns sobald wie möglich. Es kann aber ein paar Tage dauern», heisst es da.
Doch grosses Interesse alleine reicht nicht - Geld soll her. Innert 30 Tagen wollen die Krautreporter 15 000 Personen überzeugen, je 60 Euro in ihr Magazin zu investieren. Dafür erhalten sie das Online-Produkt während eines Jahres.
Wenige Tage bleiben noch, benötigt werden noch immer über 8000 Personen - also mehr als die Hälfte. Zusammengekommen sind damit aber immerhin schon mehr als 400 000 Euro.
Damit potenzielle Investoren nicht die Katze im Sack kaufen, haben die Krautreporter Anfang Juni eine Liste der Geschichten veröffentlicht, die sie realisieren würden, wenn das Projekt zustande kommt. Theresia Enzensberger will sich beispielsweise mit Mythen übers Schlafen beschäftigen, Danijel Višević mit der Wahrscheinlichkeit eines erneuten Krieges in Bosnien, Stefan Niggemeier mit den Rundfunkräten, die die öffentlich-rechtlichen Sender überwachen. Und Richard Gutjahr würde in jeder Ausgabe einen Cartoon beisteuern.
Damit es nicht beim Konjunktiv bleibt, müssen die Krautreporter nochmals die Werbetrommel rühren. Denn wenn sie bis am 13. Juni keine 15 000 Unterstützer zusammenbringen, kommt das Projekt nicht zustande. In diesem Fall werde denjenigen, die bereits per Kreditkarte bezahlt haben, auch kein Geld abgebucht.