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Montag
24.10.2011

Die neue Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) heisst Karola Wille. Der Rundfunkrat des Senders hat die Juristin am Sonntag auf Vorschlag des Verwaltungsrates in das höchste Amt der Dreiländeranstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen gewählt. Wille habe in der geheimen Abstimmung 32 Ja-Stimmen erhalten, sieben der insgesamt 39 anwesenden Mitglieder des Aufsichtsgremiums hätten mit Nein gestimmt, teilte der Sender am Sonntag mit. Damit sei die gemäss Paragraf 23 Absatz MDR-Staatsvertrag notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit deutlich übertroffen worden.

Wille ist seit dem Gründungsjahr 1991 beim MDR beschäftigt, seit 1996 Juristische Direktorin des Senders und seit 2003 als Vertreterin des Intendanten tätig. Sie tritt ihr neues Amt per 1. November an - und folgt damit auf Udo Reiter. Reiter war über 20 Jahre an der Spitze des Senders und tritt Ende Oktober «aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand».

«Ich freue mich über das grosse Vertrauen, das mir von den Gremien entgegengebracht wurde, und will meine ganze Kraft in den Dienst des MDR stellen», kommentierte Wille ihre Wahl. Zuallererst werde sie den begonnenen Aufklärungsprozess «entschieden vorantreiben und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen». Dazu gehöre auch eine gemeinsame Verantwortungskultur im Sender.

«Ich will zudem den MDR für das digitale Medienzeitalter programmlich, strukturell und finanziell zukunftsfähig machen. Deshalb werden wir auch stärker jüngeres Publikum ansprechen», sagte sie. Wille will dabei auf eine kompetente neue Führungsmannschaft und eine werte- und leistungsorientierte Führung des Senders setzen.

Turnusgemäss hat der Rundfunkrat in seiner Sitzung auch den Vorsitzenden und die beiden Stellvertreter neu gewählt. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsgremiums ist Horst Saage aus Sachsen-Anhalt (Bauernverband). Der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf e.G. war bisher erster stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. Saage gehört dem Rundfunkrat seit 1997 an und steht dem Gremium nun zum dritten Mal vor.

Zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden wurde Gabriele Schade aus Thüringen (Bund) gewählt. Die an der Fachhochschule Erfurt tätige Informatikerin ist seit 1994 Mitglied des Rundfunkrates und leitet dessen Telemedienausschuss.

Neuer zweiter stellvertretender Vorsitzender des Rundfunkrates ist Johannes Jenichen aus Sachsen (Evangelische Kirche). Der Superintendent des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Rochlitz gehört dem obersten Aufsichtsgremium des MDR seit 2003 an.