An der Bundespressekonferenz kam es zum Eklat, als der Sprecher Karl-Theodor zu Guttenbergs ankündigte, dass der Verteidigungsminister zur gleichen Zeit an einer Pressekonferenz zu den Plagiats-Vorwürfen Stellung beziehe. Daraufhin verliessen die Journalisten aus Protest die wöchentliche Regierungspressekonferenz und die Veranstaltung wurde abgebrochen. Trotz Nachfrage hatte das Ministerium den Termin im vorab nicht allgemein bekannt gegeben, sondern nur einige ausgewählte Journalisten eingeladen. Die Bundespressekonferenz, der Verein der Hauptstadtjournalisten, goutierte es nicht, erst in zweiter Reihe informiert zu werden.
Unterdessen hat sich Guttenberg bei der Bundespressekonferenz für seine Informationspolitik entschuldigt. Es werde immer wieder Ereignisse geben, die den Zeitplan durcheinanderbringen könnten, versuchte er die Journalisten zu beschwichtigen.
In seiner Stellungnahme wies Guttenberg den Vorwurf, seine Dissertation sei ein Plagiat, «mit allem Nachdruck» von sich. Die Arbeit sei in sieben Jahren in mühevollster Kleinarbeit entstanden. Er gab freimütig zu, dass die Dissertation «fraglos Fehler enthält», dass er aber nie jemanden getäuscht oder die Urheberschaft unkenntlich gemacht habe. «Sollte sich jemand durch versäumtes Setzen von Fussnoten verletzt fühlen, tut mir das aufrichtig leid», sagte er und verwies dabei darauf, dass die Arbeit immerhin 1300 Fussnoten enthalte. Er werde nun aktiv helfen, festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte.
Bis die Universität einen Entscheid gefällt hat, wird Guttenberg auf seinen Titel verzichten. Er kündigte aber schon jetzt an, dass er ihn danach wieder annehmen werde. Guttenberg liess ausserdem verlauten, dass er jede weitere Kommunikation nun ausschliesslich mit der Universität Bayreuth führen werde.