Der internationale französischsprachige TV-Sender TV5Monde ist einem Cyberangriff aus islamistischen Kreisen zum Opfer gefallen. Die Hacker legten den Sendebetrieb und die Webseite des Senders lahm und veröffentlichten Drohungen in den sozialen Netzwerken. Alle elf Kanäle von TV5Monde zeigten ab Mittwochabend nur noch ein schwarzes Bild.
«Soldaten Frankreichs, haltet Euch vom Islamistischen Staat fern!», schrieben die Hacker auf der Facebookseite von TV5Monde. «Im Namen Allahs führt das Cyberkalifat weiter seinen Cyberdschihad gegen die Feinde des `Islamischen Staates.» Zudem veröffentlichten die Hacker Ausweise und Lebensläufe aus dem Umfeld französischer Militärangehöriger.
Die Nachrichten der Hacker wurden später gelöscht. Stattdessen wurde ein Video vom Generaldirektor des Senders Yves Bigot auf Facebook veröffentlicht: «Am Mittwoch etwa um 22 Uhr sind unsere Sender, unsere Seiten, Antennen und Konten in den Sozialen Netzwerken Opfer eines umfassenden Cyberangriffs geworden», so Bigot in dem Video. «Unsere Mitarbeiter arbeiten daran, das Problem zu lösen.»
Die Sendergruppe konnte das Signal am Donnerstagmorgen zwar wiederherstellen, vorerst aber lediglich aufgezeichnete Programme ausstrahlen. Die Webseite blieb noch länger ausser Betrieb.
Frankreichs Premierminister Manuel Valls verurteilte den Hackerangriff auf Twitter als «inakzeptable Verletzung der Informations- und Meinungsfreiheit».
TV5Monde wird weltweit über Kabel und Satellit verbreitet. Er wird von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Frankreich, Belgien und der Schweiz getragen. Das Konzept des Senders entspricht dem deutschsprachigen Sender 3sat.