Syndicom hatte gerufen und rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gekommen. Am Samstag demonstrierten in Bern Postzustellerinnen und Postzusteller gegen das Rationalisierungsprojekt Distrinova der Post. Co-Präsidentin Danièle Lenzin und Co-Präsident Alain Carrupt forderten die Anwesenden auf, für ihre Anliegen zu kämpfen, und sicherten den Betroffenen die Solidarität der Syndicom-Mitglieder aller zwölf von der Gewerkschaft vertretenen Branchen zu. «Nein zur Prekarisierung der Zustellerinnen und Zusteller, Ja zur Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn» forderten auch Gewerkschaftler Fritz Gurtner, Heinz Suter, Jean-Marc Baume und Angelo Zanetti in ihren Grussbotschaften aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Ein Pfeifkonzert der 500 Kundgebungsteilnehmenden beendete die Veranstaltung um 16 Uhr.
Mit dem Projekt Distrinova will die Schweizerische Post die Effizienz in der Briefzustellung steigern. Als Folge der Einführung der maschinellen Gangfolgesortierung sollen laut Post nur 270 Personaleinheiten in der Zustellung abgebaut werden. Syndicom kritisiert, dass mit der Einführung der Gangfolgesortierung im Projekt Distrinova eine grosse Zahl der Stellen in der Briefzustellung zu Teilzeitstellen umgewandelt wird. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass davon bis zu 50 Prozent der dann noch verbleibenden Stellen betroffen sind.
Man werde mit allen gewerkschaftlichen Mitteln verhindern, dass Distrinova zu einer Prekarisierung der Anstellungsbedingungen führt, heisst es in einer Mitteilung vom Wochenende. Die Post stehe als Bundesbetrieb sowohl sozial als auch volkswirtschaftlich in der Verantwortung.
Syndicom fordert von der Post, unverzüglich Verhandlungen über flankierende Massnahmen aufzunehmen. Als Lösung schlägt die Gewerkschaft eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um fünf Stunden bei vollem Lohn vor. Mit dieser Massnahme könne die negative Auswirkung der Gangfolgesortierung aufgefangen werden und einer Prekarisierung Einhalt geboten werden.