Der Mitherausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ), Frank Schirrmacher, ist am Donnerstag im Alter von 54 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. «Schirrmacher wurde 1994 als Nachfolger von Joachim Fest in das Herausgebergremium berufen. Er war einer der scharfsinnigsten und profiliertesten Journalisten und Intellektuellen», würdigt die Zeitung den verstorbenen Star-Journalisten.
«In seiner zwanzigjährigen Zeit als Herausgeber hat er zahllose kulturelle Debatten angeregt und das intellektuelle Leben Deutschlands nachhaltig geprägt», so die FAZ weiter. «Seine Bücher, allesamt Bestseller und in etliche Sprachen übersetzt, waren auch politisch einflussreich - angefangen von der Demografiedebatte, die sich an seinem Buch `Methusalem-Komplott` entzündete, bis zu `Payback` und `Ego - Das Spiels des Lebens`, in denen Schirrmacher als einer der Ersten die gesellschaftlichen Dimensionen des digitalen Wandels erkannte und eindringlich beschrieb», heisst es weiter über den ehemaligen Leiter des Feuilletons.
Schirrmacher arbeitete seit 1985 bei der FAZ. Zunächst war er Redaktor im Ressort Feuilleton. Fünf Jahre später wurde er als Nachfolger von Marcel Reich-Ranicki Literaturchef der Zeitung. Ab 1994 sass er im Herausgebergremium.