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Montag
18.04.2016

Medien / Publizistik

SVP-Politiker Christoph Blocher setzt die Judenverfolgung unter Hitlers Schreckensherrschaft, den Holocaust, gleich mit der medialen Berichterstattung zur Durchsetzungsinitiative: «Der Kampf gegen die SVP vonseiten der Staatsmedien und von `Blick` bis zur NZZ hat mich in ihrer ­Radikalität an die Methoden der Nationalsozialisten den Juden gegenüber erinnert», sagt Blocher in einem Interview mit der «Zürichsee Zeitung».

Hintergrund der fatalen Äusserung war der vermeintliche Erfolg der SVP in den letzten Abstimmungskämpfen. «Wenn alle Medien und die übrigen Parteien nur noch das Ziel haben, die SVP zu verleumden, zu diskriminieren und niederzumachen - in erster Linie aus Neid und Missgunst -, stimmt man nicht mehr über Sachfragen ab», so Blocher weiter im Interview. Der Abstimmungskampf über die Durchsetzungsinitiative habe dabei einen nie gekannten Höhepunkt erreicht.

Die Reaktionen auf einen solchen peinlichen Ausfall lassen naturgemäss nicht lange auf sich warten. Der Israelitische Gemeindebund reagierte umgehend und zeigte sich empört über die peinlichen Äusserungen Blochers. «Leider werden solcherlei Vergleiche, die die nationalsozialistische Judenverfolgung banalisieren, immer wieder geäussert», sagt Generalsekretär Jonathan Kreutner gegenüber dem «Blick». «Das zeugt von keinem grossen Geschichtsverständnis.»

Während des Holocausts wurden unter der Herrschaft von Hitler sechs Millionen Juden umgebracht.