Während der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück auf die Schweiz einprügelt und damit in den Augen der Schweizer Aussenministerin einheimische Vorurteile gegen die Menschen aus dem «grossen Kanton» anheizt, sucht das Hamburger Intelligenzblatt «Die Zeit» einen anderen Weg, um Geld aus der Schweiz in deutsche Kassen zu leiten. «`Die Zeit` startet eine eigene Schweiz-Ausgabe», teilte der Verlag am Wochenende mit. Ab dem 4. Dezember enthalte die Publikation in der Schweiz jede Woche zwei Extraseiten.
«Den redaktionellen Schwerpunkt bilden neben den aktuellen Ereignissen Artikel, die die spezielle Situation der Schweiz inmitten eines zusammenwachsenden Europas beleuchten», heisst es in der Ankündigung, «wie geht das unabhängige Land politisch, gesellschaftlich und kulturell mit den Herausforderungen und dem wachsenden Druck von aussen um?»
«Die Nische für eine liberale Zeitung in der Schweiz ist heute grösser als noch vor ein paar Jahren», ist «Zeit»-Chefredaktor Giovanni di Lorenzo laut Mitteilung überzeugt. «Wir wollen uns insbesondere mit dem Selbstverständnis der Schweiz auseinandersetzen und die Entwicklung im Land auch an internationalen Massstäben messen.» Korrespondent der «Zeit» in Zürich und verantwortlich für die Schweiz-Ausgabe wird Peer Teuwsen (40), seit zwei Jahren bei der «Weltwoche», der vorher für das «Magazin» aus dem Tamedia-Verlag gearbeitet hatte. Er werde in der Anfangsphase von «Zeit»-Redaktor Urs Willmann unterstützt. - Siehe auch: Peer Teuwsen geht zur «Weltwoche»
Sonntag
26.10.2008