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Donnerstag
04.03.2010

Die zur Espace Media gehörende Gratiszeitung «Berner Bär» soll ab Sommer jeweils nur noch am Dienstag mit einer um 25 Prozent geschrumpften Auflage erscheinen. Bisher wurden 132 000 Exemplaren zweimal wöchentlich in alle Haushalte geliefert. Damit muss der «Berner Bär» künftig auch auf das Attribut «Berns auflagenstärkste Zeitung» verzichten. «Mit einem optimierten Vertriebskonzept möchten wir bei der Verteilung vermehrt auf Qualität anstatt auf Quantität setzen», kommentiert Christopher Wehrli, Leiter Kommunikation bei Espace Media, am Donnerstag gegenüber dem Klein Report den Schritt. So müsse die Partnerfirma AWZ AG, welche die Verteilung abwickelt, die Briefkästen besser kontrollieren.

Neu sollen jeden Dienstag 100 000 Exemplare der Zeitung direkt in ausgewählte Haushalte in Stadt und Agglomeration Bern geliefert werden. Zudem wird der «Berner Bär» künftig auch in zahlreichen Restaurants, Cafés, Bars, Clubs und lokalen Geschäften aufliegen. Damit soll der Bekanntheitsgrad der People-Zeitung weiter gesteigert werden.

Mit diesen Massnahmen reagiert der «Berner Bär», der in seinem Einzugsgebiet in starker Konkurrenz mit Amts- und Gemeindeanzeigern steht, auf die anhaltend schwierige Situation in den lokalen Werbemärkten. Die neue Erscheinungsweise hat einen Stellenabbau von 7 von 18 Vollzeitstellen in Redaktion und Verlag zur Folge.

«Für alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt der Sozialplan von Espace Media zum Einsatz, der im vergangenen Jahr gemeinsam mit Vertretern der Personalkommissionen von «Bund» und «Berner Zeitung BZ» abgeschlossen wurde», schreibt Espace Media AG, die zum Zürcher Medienkonzern Tamedia AG gehört. Wie viele Leute von der Abbaumassnahme betroffen sein werden, sei noch nicht klar. «Alle Entscheide stehen unter dem Vorbehalt der Ergebnisse der Konsultation der betroffenen Mitarbeiter», schreibt die Espace Media.

«Dies soll eine einmalige Umstrukturierung sein, womit wir das Blatt neu positionieren werden», sagt Wehrli im Gespräch mit dem Klein Report. Eine Zusammenarbeit mit anderen Medien sei derzeit kein Thema.

Im Zuge der Veränderungen will die Redaktion unter der Leitung von Matthias Mast die Berichterstattung stärker auf die wichtigsten Berner Events mit Vor- und Rückschauen fokussieren. Im Mittelpunkt sollen wie bisher die Bernerinnen und Berner stehen, über deren Auftritte der «Berner Bär» jede Woche farbig, augenzwinkernd und zuweilen auch polarisierend berichten werde. Gleichzeitig wird das Layout ein leichtes Redesign erfahren.