Der neue Bundesratssprecher heisst André Simonazzi. Der Bundesrat hat den 40-jährigen Walliser am Mittwoch zum Vizekanzler und damit zum Nachfolger von Oswald Sigg gewählt, der Ende März nächsten Jahres im ordentlichen AHV-Alter von 65 Jahren in den Ruhestand tritt. Simonazzi ist zurzeit Informationschef des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Der Bundesrat habe den Schwerpunkt bei der Wahl auf die Professionalität gelegt, sagte Bundeskanzlerin Corina Casanova vor den Medien. Simonazzi bringe sehr viel Kommunikationserfahrung mit in sein neues Amt.
Eine wichtige Rolle spielte laut Casanova auch die Sprachzugehörigkeit. Zusammen mit ihr als Rätoromanin werde der Romand Simonazzi die sprachlichen Minderheiten in der Geschäftsleitung der Bundeskanzlei vertreten. Zweiter Vizekanzler ist seit Anfang Juni der Deutschschweizer Thomas Helbling. Auch mit der Wahl eines Parteilosen habe der Bundesrat die Kommunikation und die Kompetenzen in den Vordergrund gestellt, sagte Casanova. Wo Simonazzi politisch steht, geht im Übrigen aus dem Communiqué hervor, in dem sich die SP erfreut darüber zeigt, «den SP-nahen Medienfachmann» in der Charge des Bundesratssprechers zu wissen.
Der aus Monthey stammende Simonazzi schloss an der Universität Genf ein Studium der internationalen Beziehungen mit dem Lizentiat ab. Danach liess er sich bei der Zeitung «Nouvelliste» zum Journalisten ausbilden. Von 1995 bis 1998 wirkte er bei der Caritas Schweiz als Pressesprecher für die Romandie. 1998 übernahm er die Gesamtabteilung für Information. Zum Informationsdienst des Uvek stiess Simonazzi 2004. Zunächst war er stellvertretender Informationschef und Pressesprecher für die französischsprachige Schweiz. Informationschef im Departement von Bundesrat Moritz Leuenberger ist er seit Oktober 2005.
Mittwoch
12.11.2008