Content:

Donnerstag
17.11.2011

Für ihre «gelungene Wissensvermittlung» erhalten «Netz Natur»-Moderator und -Redaktionsleiter Andreas Moser, DRS-2-Redaktorin Katharina Bochsler, «Das Magazin»-Journalistin Simone Rau und der «NZZ-Folio»-Wissenschaftsjournalist Reto U. Schneider den Prix Média akademien-schweiz 2011. Die mit insgesamt 40 000 Franken dotierten Auszeichnungen werden am Freitag, 25. November, in Zürich verliehen.

Am 9. September 2010 ging Andreas Moser in «Netz Natur» der Frage «Wer ist der Wolf?» nach. Moser hat sich für die SF-1-Sendung einerseits in vier europäischen Ländern zeigen lassen, wie man dort mit den Raubtieren umgeht, und andererseits Forscher, Wildhüter und Schafhirten zu Wort kommen lassen. «Diese freimütige Diskussion des Themas und die Breite der Recherche machen die Stärke dieses Beitrags aus», lobte die Jury und zeichnet Moser in der Kategorie «Naturwissenschaften» aus.

Die in der Kategorie «Geistes- und Sozialwissenschaften» ausgezeichnete Katharina Bochsler stellte in einer zweiteiligen «Kontext»-Sendung am 20. und 21. Oktober 2010 auf Radio DRS 2 die Fragen, warum sich ein Fötus manchmal intersexuell entwickelt und weshalb Mediziner sich auch heute noch schwertun mit der Andersartigkeit dieser Kinder und Jugendlichen. «Beeindruckend sensibel bildet Katharina Bochsler das aktuelle Wissen und Nichtwissen zu diesem heiklen Thema ab und liefert einen spannenden, erhellenden und politisch brisanten Einblick in das Phänomen Intersexualität», so die Jury.

Preisträgerin in der Kategorie «Medizin: Preisthema Psychische Gesundheit» ist Simone Rau dank ihrem «Das Magazin»-Artikel «Die Krankpflegerin» vom 22. Januar 2011. Das ist die Geschichte einer Mutter, die ihre Tochter krank macht, um sie - vordergründig fürsorglich - wieder gesund zu pflegen. Doch in Wirklichkeit will sie sich die Aufmerksamkeit der Ärzte und Mitmenschen sichern, leidet sie doch am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. «Mit grosser Einfühlsamkeit schlüpft die Autorin in die
Rollen der verschiedenen Akteure und zeigt so das ganze Ausmass des Dilemmas auf, das durch die Krankheit der Mutter entsteht», lobte die Jury den Artikel, der bereits mit dem Nachwuchspreis 2011 des deutschen Journalistenbundes ausgezeichnet wurde.

In der Kategorie «Technische Wissenschaften» wird Reto U. Schneider ausgezeichnet. Sein Artikel «Der Ketzer mit der Wärmepumpe» ist im April 2011 im «NZZ Folio» erschienen. Er handelt von Bruno Comby, einem vermeintlichen Umweltschützer, der sich «wegen des klimaschonenden Potenzials von Atomkraftwerken» seit Langem für die Kernkraft einsetzt. «Der Artikel über diesen Querdenker ist ein Stück gegen ideologisch gefärbte Diskussionen», urteilte die Jury.