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Mittwoch
11.11.2009

Das kommt nicht oft vor an einer Fachtagung: Ein Referent singt vor seinem Publikum, und dieses applaudiert. So geschehen am Mittwoch an der Trendtagung der Publicitas Publimag und des Medieninstituts am Mittwoch in Zürich. Der Sänger war Köbi Gantenbein, Chefredaktor der Architektur- und Designzeitschrift «Hochparterre», die er zusammen mit Benedikt Loderer vor 21 Jahren im damaligen Verlag von Beat Curti gegründet hatte. Das Loblied auf die Zeitschrift nach der Melodie des Beresinaliedes war ein Beispiel von mehreren, mit denen Gantenbein das Heft überraschend, kreativ und letztlich auch erfolgreich darstellte. Das Wort Strategie stehe auf dem Index, betonte er, und zeichnete die Macherinnen und Macher als ziemlich kreativen Haufen.

Ein Beispiel ist etwa das Lohnmodell. Alle «Hochparterris» erhalten gleich viel Salär, aktuell 72 000 Franken im Jahr. Je nach Geschäftsgang gibts zudem einen Bonus, sodass sich der Gesamtlohn im vergangenen Jahr insgesamt auf 100 000 Franken pro Person kumulierte. «Das Jahr 2008 war das bisher beste der Geschichte, und dieses Jahr wird nicht meilenweit darunter sein», sagte Gantenbein und betonte darum: «Es ist machbar, lohnend und macht Freude.» Insgesamt wollte er die «Hochparterre»-Praxis nicht als Nische im Medienbetrieb verstanden wissen, sondern als Modell auch für andere. Kein Wunder, dass sich einzelne Fachleute reichlich verdutzt anguckten und am anschliessenden Apéro viel zu diskutieren hatten.