Medienminister Albert Rösti stieg steil ein am Freitagvormittag am Swiss Media Forum in Luzern.
In den 45 Minuten Redezeit sprach der Medienminister über dies und das, über alles und nichts. Insgesamt blieben seine Ausführungen etwas «schwammig», was er auch an einer Stelle selbst einräumte.
Zum Beispiel erwähnte Rösti die SRG-Initiative «200 Franken sind genug!» der SVP, die er als Bundesratsmitglied ablehnt. Über die von ihm als «Gegenvorschlag» lancierte Reduktion der Haushaltsgebühren auf 300 Franken wolle der Bundesrat noch vor der Sommerpause entscheiden, wie Rösti auf der Bühne sagte. In der zweiten Jahreshälfte wird sich das Parlament dann mit der SRG-Initiative befassen.
Die «guten Rahmenbedingungen», für die der Bundesrat sorgen wolle, waren ein wichtiges Stichwort von Rösti. Einfache Pauschalrezepte gebe es nicht, «verschiedene Ansätze aber schon».
Er nannte unter anderem die Unterstützung von Keystone-SDA, wofür jährlich 4 Millionen Franken zur Verfügung stehen.
Oder den Ausbau der Zustellermässigung um 50 Prozent, wie es ein Vorstoss verlangt. Oder das in der Branche umstrittene Leistungsschutzrecht, wonach Medienunternehmen künftig eine Vergütung für die Nutzung ihrer journalistischen Leistungen durch grosse Online-Dienste erhalten sollen. Die Vernehmlassung zum Entwurf läuft noch bis Mitte September.
Etwas mehr Farbe ins Spiel brachte der Medienminister gegen Ende seiner Rede. Gut seien die Medien dann, «wenn sie Qualität bieten, wenn sie also solide Fakten in einer gepflegten Sprache und auf spannende Weise vermitteln». «Dieses journalistische Handwerk hat, so scheint es mir, unter dem wirtschaftlichen Druck in letzter Zeit etwas gelitten.»
Und Rösti meint auch zu wissen, wo das Leiden herkommt: «Längst schreiben und kommentieren Journalistinnen und Journalisten nicht nur, sie fotografieren auch, filmen und schneiden Nachrichtenclips, sie gestalten ausserdem das Layout der Zeitung, setzen Posts auf Social Media ab und nehmen vielleicht auch noch einen Podcast auf – der Journalist als Produktionsmaschine!» Das gehe nicht immer gut.
Denn die Berichterstattung bleibe bei dieser Belastung zwangsläufig an der Oberfläche, eine Vertiefung mit der Materie liege mangels Zeit nicht drin. «Manchmal frage ich mich, ob alle diese Kanäle notwendig sind – oder ob weniger nicht mehr wäre.»