Das Referendumskomitee «Nein zu überteuerten Büchern» hat am Dienstag der Bundeskanzlei 70 344 Unterschriften gegen die Wiedereinführung der Buchpreisbindung übergeben. Das Referendum wird somit zustande kommen. «Die Buchpreisbindung ist veraltet und schadet dem Buchhandel. Auf dem Buckel der Leser wollen vor allem grosse Verlage mehr Gewinne machen. Dagegen kämpfen wir und 70 000 Bürginnen und Bürger», erklärte der Zürcher FDP-Nationalrat Ruedi Noser anlässlich der Übergabe der Unterschriften.
Am 18. März 2011 hatten National- und Ständerat beschlossen, in der Schweiz die gesetzliche Buchpreisbindung wieder einzuführen. Ein überparteiliches Komitee von Jungfreisinnigen, JSVP und Exponenten der Grünliberalen und der Piratenpartei sowie von Nationalräten der FDP und der SVP ergriff daraufhin das Referendum. Für den nun folgenden Abstimmungskampf hat sich gemäss den Initianten eine «breite Koalition» von Gegnern der Buchpreisbindung bestehend aus diversen Parteien, Verbänden wie dem Schweizerischen Gewerbeverband, Buchhändlern, Autoren und Verlagen, formiert.
Auch die Gewerkschaft Syndicom läuft sich schon warm für den Abstimmungskampf. «Ohne die Sammelmaschine des «orangen Riesen» wäre das Referendum nicht zustande gekommen», behauptete die Gewerkschaft. «Bei der Lancierung des Referendums haben sich zwei Partner gefunden, die ausschliesslich gemeinsam funktionieren. Sie haben sich scheinbar im Kampf gegen ein `staatliches Kartell` vereint. Dass das Partikularinteresse von Migros genauso treibend sein dürfte, verschwindet hinter dem grossmäulig verkündeten Einsatz für den Kunden», teilte die Syndicom am Dienstag mit. Die Gewerkschaft werde sich weiterhin für die Einführung des Buchpreisbindungsgesetzes engagieren, gehe es doch «um die kulturelle Vielfalt, ein dichtes Buchhandelsnetz und Arbeitsplätze».