Während die Schweizer Werbeinvestitionen im Elend dümpeln, hält die Wachstumsperiode in Deutschland munter an. In den ersten neun Monaten des Jahres seien die Brutto-Werbeinvestitionen in die klassischen Medien laut Nielsen Media Research um 680 Mio. Euro gewachsen - 5,7% mehr als im Vorjahreszeitraum. Wachstumsträger seien vor allem Handelsunternehmen inklusive der stark beworbenen Internetauktionshäuser wie beispielsweise eBay, die mehr als die Hälfte zum Wachstum beigesteuert hätten. Die klassischen Markenartikler dagegen haben ihre Werbeausgaben nur wenig verändert. Inhaltlich setzten diese in der Kommunikation angesichts der anhaltenden Konsumflaute vermehrt auf Produktvorteile. Die reine Imagewerbung nehme ab. «Die Aldisierung zwingt die Werbungtreibenden dazu, den konkreten Mehrwert ihrer Produkte zu beweisen», so Nielsen-Media-Geschäftsführer Ludger Vornhusen.
Zu den Profiteuren gehören vor allem die Tageszeitungen. Die Gattung verzeichnete von Januar bis September einen Anstieg um 11,7% auf 3,2 Mrd. Euro. Nielsen misst jedoch nicht das flaue Rubrikengeschäft, unter dessen Abwanderung ins Internet die Tageszeitungen seit Jahren leiden. Auch TV legte zu - um rund 3,2% auf insgesamt 5,3 Mrd. Euro. Die Publikumszeitschriften erwirtschafteten Anzeigenerlöse von rund 2,8 Mrd. Euro (+4,3%), Radio legte um 7% auf 698 Mio. Euro zu, Plakat legte um 3,7% auf rund 416 Mio, Euro zu. Fachzeitschriften stagnieren bei 310 Mio. Euro (-0,1%). - Mehr dazu: Gesamtbilanz für 2003 bei den Schweizer Werbeaufwendungen
Donnerstag
14.10.2004