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Donnerstag
05.07.2007

Ein Kombiangebot der Zürcher Tamedia und der Berner Espace Media Gruppe (EMG) ist bei der Solothurner Vogt-Schild Medien AG auf wenig Gegenliebe gestossen. «Und wieder schlägt Martin Kall zu», hat Vogt-Schild-CEO Christian Müller ein Communiqué betitelt, das er am Donnerstag verschickt hat. In Rage gebracht hat ihn die Offerte von Tamedia und EMG, das «Solothurer Tagblatt» aus dem EMG-Verlag zusammen mit der «Sonntagszeitung» (Tamedia) für 100 Franken im Jahr anzubieten. Beide Abos würden nach Original-Abo-Preisen nach der Rechnung von Müller exakt 501 Franken kosten. «Das ist noch eine Kategorie härter, als wir es uns bisher gewohnt sind», sagte er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.

Laut Christian Müller schiesst die Tamedia damit «mit der Geldkanone: Die 100 Franken für das Kombi-Abo reichen nicht einmal für das Papier der beiden Zeitungen, geschweige denn für den zusätzlichen Aufwand in der Sonntagsdistribution, schreibt er wörtlich. Man nehme in Bern und Zürich also mit jedem solchen Abo einen zusätzlichen Verlust in Kauf, nur um der «Solothurner Zeitung» und dem «Grenchner Tagblatt» von Vogt-Schild Abonnenten abzunehmen. Und weiter Müller wörtlich: «Typisch Martin Kall: Wo der Geist nicht funktioniert, versucht man es mit Geld, mit viel Geld! Und dies trotz den negativen Erfahrungen mit `Facts`, wo man Unsummen in Marketing investiert hatte, aber nie ein erfolgreiches Produkt zu gestalten in der Lage war.»

Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer nahm die Vorwürfe gelassen: «Die `Berner Zeitung` ist seit Jahren an der `Sonntagszeitung` beteiligt», betonte er gegenüber dem Klein Report. «Es handelt sich um ein völlig normales Kombiangebot der beiden Zeitungen, wie es in der Schweizer Medienbranche an der Tagesordnung ist. Die Medienmitteilung von Vogt Schild spricht für sich selbst.»