Der Verlegerverband Schweizer Presse begrüsst den heutigen Entscheid des Parlaments, an der indirekten Presseförderung festzuhalten. Die beschlossene Senkung wird von den Verlegern kritisch beurteilt, heisst es in der Erklärung der Schweizer Presse vom Freitag. Während die grossauflagigen Titel dank ihrer Marktposition in der Lage sind, Sonderkonditionen zu verhandeln, bestehe die Gefahr, dass die mittelgrossen Pressetitel die Zeche für den reduzierten Förderungsbetrag bezahlen müssten. Das Modell des Nationalrats hätte hier eine ausgewogenere Lösung vorgeschlagen, so der Verlegerverband weiter.
Die Post habe mehrfach angekündigt, bei einer Senkung der Beiträge zur indirekten Presseförderung das Preisniveau für die Zeitungszustellung entsprechend anzuheben. Erneute Preiserhöhungen würden jedoch die bereits angespannte Finanzlage der Verlage zusätzlich belasten und damit weitere Medienkonzentrationsbewegungen fördern. Seit der Einführung des sogenannten Drittelsmodells (Kostenaufteilung unter Verlegern, Bund und Post) Ende der 90er-Jahre wurden bereits 120 Millionen Franken an zusätzlichen Kosten auf die Verleger überwälzt. Eine weitere Preiserhöhung um insgesamt 50 Millionen Franken könnte bei denjenigen Titeln (beispielsweise Fachpresse, mittelgrosse Zeitungen und Zeitschriften), zu einem existenzgefährdenden Kostenanstieg führen.
Die Verleger erwarten deshalb von der Post, dass sie nun ihrerseits durch Kostensenkungsmassnahmen einen Grossteil der wegfallenden Bundesbeiträge auffängt und nicht einfach auf die Tarife überwälzt. Die Presse trägt wesentlich zur Auslastung des Postnetzes und zum guten Finanzergebnis der Post bei. Statt die Preise nochmals zu erhöhen, wäre es deshalb an der Zeit, die Posttarife zu senken, soweit die Stellungnahme des Schweizer Verlegerverbandes.
Samstag
23.06.2007