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Sonntag
15.07.2007

Der Berner Konsumgüterkonzern Valora will mit seiner Kaffeebar-Kette Spettacolo ins Ausland expandieren. Der Schritt über die Grenze werde vorbereitet, erklärte Valora-Chef Peter Wüst in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag. Auf dem Heimmarkt leidet das Kerngeschäft mit den Kiosken an einer Umsatzschwäche, der mit einer Ausweitung des höhermargigen Food-Angebots begegnet werden soll. Die ersten Resultate mit dem erweiterten Sortiment seien «ermutigend», sagte Wüst.

Die Ergebnisse in den sieben Testläden zeigen laut Wüst, dass eine Erhöhung des Food-Anteils am Kioskumsatz von 15 auf 25 Prozent machbar sei. Es sei aber nicht einfach, den anhaltenden Rückgang im Tabak- und Pressegeschäft zu kompensieren. So dürfte auch das Ende des Nachrichtenmagazins «Facts» und der Wirtschaftszeitung «Cash» das Geschäft belasten. Die Folgen für Valora seien aber nicht gravierend, da die Publikationen vorwiegend über Abonnemente verkauft worden seien.

Valora sei derzeit daran, fünf Produktionsgesellschaften zu verkaufen, darunter bekannte Namen wie Kägi (Waffelspezialitäten) oder Roland (Salzgebäck). Laut Wüst ist das Interesse gross. Im Rennen seien immer noch Branchen- und Finanzinvestoren. Der Ende März angekündigte Verkauf der Produktion ist der letzte Schritt zur Fokussierung des Konzerns auf das Handelsgeschäft. Die zum Verkauf stehenden Unternehmen steuern 165 Millionen Franken zum gesamten Umsatz der Gruppe bei. Im laufenden Jahr peilt Valora Verkäufe in Höhe von 3 Milliarden Franken an (2006: 2,86 Milliarden Franken).