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Montag
18.12.2006

Das Wachstum von Musikdownloads im wichtigsten Musikmarkt der Welt sei in diesem Jahr zum Stillstand gekommen, wie die «Financial Times Deutschland» am Montag berichtet. Damit müsse die angeschlagene Musikindustrie um ihren grossen Hoffnungsträger bangen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden laut Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Nielsen Soundscan in den USA jeweils rund 140 Millionen Lieder heruntergeladen. Für das vierte Quartal zeichnet sich nach den ersten beiden Monaten keine Besserung ab.

Gleichzeitig verkaufe Apple stetig mehr Musikspieler. Für die Musikindustrie sei dieser Trend bedrohlich, so dass Finanzblatt, setzten die Manager der Musikkonzerne wie Universal Music Group, Sony BMG, Warner Music Group oder EMI doch darauf, durch Umsätze über das Internet oder über das Handy den Rückgang bei den CD-Verkäufen zumindest aufzufangen. «Es gibt tatsächlich eine gewisse Stagnation in einigen Märkten», sagte Mark Mulligan, Analyst des Marktforschungsunternehmens Jupiter Research. Ein Grund dafür sei, dass sich zum Beispiel Apples iPod zu einem Massenmarktprodukt entwickelt habe. Käufer des Geräts würden immer seltener und auch weniger Titel über das Internet kaufen, so der Analyst weiter. «Digitale Musikverkäufe werden den Abwärtstrend der Musikindustrie nicht stoppen», so Mulligan.

Im Vergleich zu den Vorjahreswerten sei der Umsatz digitaler Musiktitel in den USA jedoch deutlich gestiegen. So wurden laut Nielsen in den ersten 49 Wochen mit 525 Millionen Downloads 67 Prozent mehr Titel verkauft als im Vergleichszeitraum 2005. Angesichts der wachsenden Zahl von Web-Musikshops sowie der rasant steigenden Zahl verkaufter Musikspieler sei dies allerdings keine Überraschung. Für Deutschland wird im Jahresvergleich nach Angaben aus Branchenkreisen mit einem Plus von etwa 35 Prozent bei digitalen Downloads gerechnet.