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Mittwoch
29.02.2012

Peinlich, peinlich: Glamouröser und professioneller denn je wird sich das diesjährige Rose-d`Or-Festival im Mai in Luzern gestalten, doch die Schweiz als Austragungsland des Festivals hat nicht den Hauch einer Chance, auf der KKL-Bühne eine der begehrten zwölf «Goldenen Rosen» in Empfang nehmen zu können: Unter den nominierten 36 Fernsehproduktionen in zwölf Kategorien, welche am Dienstag an der «Nominees Night» in Kuala Lumpur bekannt gegeben wurden, ist nicht eine helvetische Eigenproduktion - trotz acht Schweizer Wettbewerbsbeiträgen.

Eine 50-köpfige internationale Jury hat aus über 400 eingereichten TV-Programmen für die zwölf Kategorien Comedy, Sitcom, Game Show, Multiplatform, Children, Youth, Live Event Show, Arts Documentary/Performing Arts, TV Movie, Factual Entertainment, Lifestyle und Series je drei Produktionen nominiert, welche dann um die Goldenen Rosen kämpfen werden. In der Jury, welche die besten TV-Beiträge des Jahres auswählte, sassen auch drei Schweizer, zwei SRG- und ein Ringier-Vertreter.

Grosser Abräumer unter den Nominierten ist Grossbritannien mit 16 Nominationen, gefolgt vom kleinen Israel mit stattlichen vier Nominationen. Länder wie Norwegen und Holland brachten es immerhin auf zwei Nominationen.

An deutschsprachigen Produktionen werden drei deutsche Programme ins Rennen gehen, der «Eurovision Song Contest 2011» von ARD/Brainpool TV, «Homevideo» von Teamworx Television für den NDR und «You`re Not a Werewolf» von Tvision für den WDR. Das Kulturland Österreich wurde für die Ballettproduktion «A little Mermaid» für NDR/Arte nominiert. Kanada schaffte drei Nominationen - Australien, Belgien, Spanien, Südkorea sowie die USA je eine.

Festivaldirektor Markus Helbling von Ringier sagte zum Klein Report: «Mit dieser neuen Formel, nach welcher nur noch insgesamt 36 Produktionen nominiert werden, gestalten wir das Rose-d´Or-Festival noch spannender als in der Vergangenheit. Mit Barbara Schöneberger haben wir zudem eine der besten TV-Moderatorinnen als Präsentatorin für die internationale Awards Night vom 10. Mai verpflichten können.»

Das 1961 in Montreux gegründete Rose-d`Or-Festival ist eines der weltweit bedeutendsten Festivals der Fernsehunterhaltung. Kernstück des Festivals, das vom 6. bis zum 10. Mai in Luzern stattfindet, ist der Video-Kiosk im Hotel Schweizerhof, wo die Festivalbesucher, TV-Profis aus aller Welt, die über 400 eingereichten Produktionen visionieren (und einkaufen) können. Gleichzeitig findet im Schweizerhof eine Kunstausstellung des bekannten Schweizer Fotografen Michel Comte statt, der im Laufe seiner Karriere Hunderte von Film- und Fernsehpersönlichkeiten porträtiert hat.

Die 50 Jury-Mitglieder, welche die besten TV-Beiträge des Jahres auswählten und die 36 Nominierten kürten, stammen aus 25 Ländern und vier Kontinenten. Die Schweiz, welche bei den Nominationen leer ausging, war immerhin mit drei Jury-Mitgliedern vertreten, den SRG-Vertretern Thomas Grond (Kategorie Kinder- und Jugendbeiträge) und Sven Sarbach (Kategorie Live Event Show) sowie mit Corinna Scholz von Ringier Entertainment (Kategorie Lifestyle).

Das Schweizer Fernsehen war mit zwei der von SRG-Generaldirektor Roger de Weck stets so hochgelobten «SF bi de Lüt»-Produktionen angetreten («Hüttengeschichten» und «Über Stock und Stein»), mit «Basel Tattoo 2011», der Volksmusikshow «Alpenrose 2011», der adaptierten Gameshow «Traders» und den Jugendsendungen «Best Friends - viele Peinlichkeiten» und «Zambo». Die Schweizer Mediafisch GmbH schliesslich hatte sich mit «Homerun» um eine Rose d´Or beworben.